Erstmals Cyberpunk RED offline geleitet. Mit einer völlig neu zusammengewürfelten Gruppe.
Eine neue Gruppe von Edgerunnern hat zu Beginn gerne mit Herausforderungen zu kämpfen. Trotz aller sorgfältigen Planungen vorher. Auch die Gruppe, mit der ich erstmals Cyberpunk RED offline leitete, war davor nicht gefeit. Und nicht nur das: Es wurde außerdem viel gelacht!
Cyberpunk RED habe ich schon mehrfach geleitet. Bisher jedoch ausschließlich online. Diesen Umstand wollte ich allerdings ändern und machte mich daher auf die Suche nach Mitspielenden, die bereit waren, sich nach Night City zu wagen und deren Edgerunner (so werden die Charaktere in dem Spiel genannt) Missionen bestreiten. Die Auftraggeber können dabei sehr unterschiedlich sein: Konzerne, Privatpersonen, diverse Organisationen und so weiter. Um die Mutigen zu finden, hing ich im Zauberstein – dem örtlichen Fantasy-&-Science-Fiction-Laden (Blog-Artikel) ein Mitspielergesuch aus.
Auch in Cyberpunk RED gilt: Gut Ding will Weile haben.
Anfangs war ich am überlegen, ob ich neben dem Gesuch noch eines auf diversen Social-Media-Plattformen „schalten“ sollte. Allerdings entschied ich mich dagegen und beschloss stattdessen, zunächst die Resonanz des Mitspielergesuchs im genannten Fantasy-&-Science-Fiction-Ladens abzuwarten. Auf Social-Media aktiv zu werden, konnte ich später dann immer noch. So mein Plan.
Und so zogen die Tage, gar Wochen, ins Land. Sicherlich, wäre ich gleich zu Beginn „zweigleisig“ gefahren, wären die ersten Rückmeldungen von Interessierten eventuell eher eingetrudelt. Behaupte ich jetzt an dieser Stelle ganz dreist einfach mal. Dann aber – es war, glaube ich so um das Wochenende der POLARIS 2023 (Podcast-Episode) erhielt ich die erste Rückmeldung via E-Mail. Hach, was hatte ich mich darüber gefreut! Wenigstens eine Person, die das Gesuch zur Kenntnis genommen hatte. Witzigerweise ging es von da an recht flott und weitere Interessierte meldeten sich nach und nach. Das heißt: Insgesamt haben sich vier wagemutige Personen gefunden, die nach Night City aufbrechen und die Metropole unsich … äh … vor dem Bösen schützen wollen. Welch wahrhaft heldenhafte Helden!
Session 0 und das weitere Vorgehen.
Nachdem die Gruppe also vollzählig war, stand als nächster Schritt eine Vorstellung an. Denn bis auf einen Mitspieler kannte ich die anderen Mitspielenden nicht. Die Vorstellungsrunde wollte ich gemeinsam mit der „Session 0“ durchführen. Ein gemeinsamer Termin konnte zügig gefunden werden und alles meiner Meinung nach Wichtige besprochen werden. Danach stand der Termin für die erste Session im Gespräch. Dafür wurde eine entsprechende Umfrage erstellt. Schnell kristallisierte sich der 2. Dezember 2023 heraus. Yay! Schon bald würde Night City neue Edgerunner begrüßen können. Im Vorwege kursierten bereits die ersten Vorschläge, wie sich die Gang später nennen könnte. Dabei wurden solche Vorschläge geäußert, wie „Die Super Dudes“ und so.
Die Qual der Wahl.
Zwischen der „Session 0“ und der ersten Session hatte ich ein paar Wochen Zeit, mir Gedanken zu machen, welche Mission ich für Cyberpunk RED leiten wollte: Eine offizielle oder erst einmal homebrew. Gar keine leichte Entscheidung. Letztlich entschied ich mich für eine Homebrew-Mission. Wenn diese abgeschlossen ist – vorausgesetzt natürlich die Edgerunner „vermasseln“ das Ganze nicht, bereite ich anschließend gerne eine offizielle Mission vor. Vielleicht eine aus dem vor wenigen Wochen erschienenen Band „Tales of the Red: Straßengeschichten“ (Blog-Artikel). Mal schauen.
Die Mission: Ein Konzern, der erst kürzlich sein Headquarter in Night City eröffnet hat, hat über eine Fixerin Edgerunner anheuern lassen. Gefunden wurden Bruder Santos (Rockster), Silv3rli8ht (Netrunner), Wolf (Solo) und Rodney McKay (Gesetzeshüter). Die vier Edgerunner sollen einen führenden Forscher von Biotechnica aufspüren und in Gewahrsam nehmen. Wie sie das anstellen, ist den Edgerunnern überlassen. Dem Konzern ist lediglich wichtig, dass der Forscher lebend in dessen Hände gelangt, um weitere Informationen über das „The Avian Diversity Project v1.4“ zu bekommen.
It’s Cyberpunk RED, Baby!
Beide Parteien waren sich schnell einig, was die Bezahlung anging und die vier Edgerunner erhielten daraufhin alle Informationen, die dem Konzern vorlagen. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die Edgerunner im Headquarter des Konzerns waren und die Verhandlung in einem der Konferenzräume dort lief. So viele Möglichkeiten hatten die vier also nicht. Doch die Gruppe hat sich wacker geschlagen und der Konzern zeigte sich im Anschluss großzügig und lud die Edgerunner in die hauseigene Kantine ein. Nicht dort, wo all die „gewöhnlichen“ Corpos speisten, sondern in jenem Bereich, in dem das Management Platz nahm. Danach ging es ans Eingemachte.
Doch damit überschlugen sich die Ereignisse. Im Afterlife nahmen sich die Edgerunner eine Koje (Koje 3), um in aller Ruhe das weitere Vorgehen zu besprechen. Dabei stellte sich heraus, dass Silv3rli8ht – der Netrunner in der Runde – sein Cyberdeck in seiner Wohnung gelassen hatte. Während die anderen also drei weiter im Gespräch vertieft waren, machte sich der Netrunner auf den Weg nach Hause und wollte sein Cyberdeck holen. Dort allerdings erwartete ihn eine böse Überraschung: Er wurde Zeuge, wie sich eine Person im Tarnanzug – ausgestattet mit einem Gefechtshelm, einem Sturmgewehr und einen roten Mundschutz trug, auf dem Hammer und Sichel zu sehen waren – Zugang zur Wohnung verschafft hatte und sofort das Feuer eröffnete, als sie den Netrunner sah. Dieser nahm die Beine in die Hand und rannte davon. Er bekam jedoch noch mit, wie sein Cyberdeck vom Einbrecher eingesteckt wurde und sich von dannen machte.
Der Große aus Koje 4 bitte.
Silv3rli8ht wollte auf Nummer sichergehen und kontakte umgehend das Afterlife via Agent, weil er die Kontaktdaten der anderen Edgerunner nicht hatte. Noch geschockt vom Vorfall und dem Gedanken, nur knapp mit dem Leben davon gekommen zu sein, verlangte er von der Mitarbeiterin „den Großen aus Koje 4“. Nur, dass die anderen Edgerunner in Koje 3 saßen. So musste sich der Netrunner also mit einem anderen „Großen“ rumschlagen, bis das Missverständnis aufgeklärt werden konnte.
Für den Rockster war es unverständlich, warum der Netrunner so geschockt war. Schließlich waren sie in Night City, da ist so etwas doch „völlig normal“. Jedenfalls kamen der Solo, der Rockster sowie der Gesetzeshüter zum Netrunner und die Gruppe war wieder vereint. Wie war das noch gleich mit „Never split the party!“? *Augenzwinker*
Big trouble in North Oak!
Nachdem sich die Gruppe neu beratschlagt hatte, suchten sie zunächst erst einmal anderweitig einen Unterschlupf. Der Rockster bot dem Solo und dem Netrunner seinen Wohncontainer an, während er selbst bei einem Fan die Nacht verbringen würde. Rodney McKay, der Gesetzeshüter, war derweil zum NCPD gefahren und dort Nachforschungen angestellt und sich einen NCPD-Streifenwagen ausgeliehen. Mit diesem holte er die anderen Edgerunner ab und gemeinsam fuhren sie nach North Oak, wo sich das Anwesen der Zielperson befand. Der Plan: Die Strecke abfahren und schauen, wie die Lage vor Ort ausschaute. Dabei wollte McKay gegebenenfalls seine Privilegien als Gesetzeshüter spielen lassen.
Am Ziel angekommen, mussten die Edgerunner feststellen, dass das Anwesen von der 6th Street bewacht wurde und nicht von irgendeinem „seriösen“ Sicherheitsdienst. Das war dann doch zu heiß! Die vier wollten kein Aufsehen erregen, der Gesetzeshüter wendete daher den Wagen und fuhr wieder davon. Wie aus heiterem Himmel wurde der Wagen plötzlich von einem anderen Wagen gerammt und von der Strecke geschleudert. Aber die Edgerunner hatten Glück! Bis auf ein paar Prellungen war nichts weiter geschehen. Die Angreifer warteten jedoch nur darauf, bis die Edgerunner den Wagen verließen und eröffneten kurzerhand das Feuer. Es waren Mitglieder der 6th Street!
Mit Hach und Krach – einem gezielten Wurf einer Granate von Wolf sei Dank – konnte der Kampf zugunsten der Gruppe entschieden werden. Der Gesetzeshüter hatte noch während des Gefechts Kollegen vom NCPD verständigt. Diese trafen allerdings erst ein, nachdem die komplette Show zu Ende war. Während der Gesetzeshüter von seinen Kollegen nach Hause gefahren wurde, hatten sich die anderen Edgerunner versteckt. Niemand durfte erfahren, dass Rodney McKay ebenfalls einer war. Bruder Santos, Wolf und Silv3rli8ht nahmen sich ein Taxi. Dieses fuhr den Rockster zu einem Ripperdoc und den Solo sowie den Netrunner zum Wohncontainer des Rocksters.
Wie geht es weiter?
Die erste Session hatte wahrlich einiges zu bieten: Verhandlungsgeschick, investigatives Vorgehen und kämpferische Auseinandersetzungen. Jo, das war Cyberpunk RED, wie ich es mir vorstelle! Und alle am Spieltisch hatten Spaß. Es wurde viel gelacht und mir kamen dabei so manches Mal die Tränen. Herrlich, einfach nur herrlich!
Nachdem der Einstieg also ein voller Erfolg war, soll es natürlich entsprechend weitergehen. Die zweite offline Session ist für Januar 2024 geplant. Derzeit steht die Terminfindung an. Und dann wollen wir doch mal schauen, was die Edgerunner so bewerkstelligen werden.
PS: Lust auf Geschichten, die in Night City spielen? Lust auf einen Cyberpunk-RED-Podcast? Dann höre dir gerne einmal den Podcast „ALL. IS. RIGHT. IN. THE. WORLD.“ an, den du dir mitunter hier kräftig auf die Ohren geben kannst.
Die englischsprachige Ausgabe von Cyberpunk RED erscheint bei R. Talsorian Games und die deutschsprachige Ausgabe bei TRUANT Spiele. Cyberpunk ist eine eingetragene Marke von CD PROJEKT RED S. A.
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So ein Mist, den hab ich nicht gesehen und ich war erst vor einem Monat dort, weil ich mir den Laden unbedingt mal anschauen wollte.
Da hätte ich mich doch direkt auch gemeldet. Na da habt mal viel Spaß mit eurer runner Gang und beklaut ordentlich die Konzerne! 🤣😉
Hey Florian,
hehe, so etwas passiert gerne mal.
Also wenn du Interesse haben solltest, könnte ich die anderen Mitspielenden mal fragen, ob noch ein Platz für einen weiteren Edgerunner besteht.
LG,
Mirco
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