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Cthulhu: The Masks of Nyarlathotep – Spielbericht (Teil 2)

Lesezeit: 15 Minuten

Call of Cthulhu: The Masks of Nyarlathotep. Spielbericht (Teil 2) – Beginn der Expedition und ein seltsames Aufeinandertreffen.

Die zweite Spielsitzung zu „The Masks of Nyarlathotep“, so heißt unsere aktuelle Kampagne für Call of Cthulhu, ist vorbei. Am 5. Oktober 2019 fand die Spielsitzung statt und es ging wieder einmal richtig heiß her und eine ganze Menge Notizen sind zusammengekommen, die es heißt, in einem Spielbericht zusammenzutragen. Geschrieben selbstverständlich aus der Sicht meines Investigators, Jerry Schleyenstein. Cthulhu fhtagn!

Cthulhu

Call of Cthulhu-Kampagne – Akute Spoiler-Gefahr!

Dieser Spielbericht handelt von unserer aktuellen Kampagne für Call of Cthulhu, „The Masks of Nyarlathotep“ , und ist aus der Sicht meines Investigators, Jerry Schleyenstein, verfasst. Deshalb spiegelt der Spielbericht keinesfalls alle Geschehnisse während der Spielsitzung wider. Dennoch herrscht beim Lesen akute Spoiler-Gefahr! Cthulhu fhtagn!

Call of Cthulhu: Der Schrecken ist vorbei, doch die Expedition beginnt erst.

Die Polizei war mittlerweile im Archäologischen Museum eingetroffen und hatte damit begonnen, die Besucherinnen und Besucher sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu befragen. Relativ schnell musste ich feststellen, dass die Polizistinnen und Polizisten nicht die Schnellsten waren, was das Erfassen von Informationen anging. Zudem machten ihnen die Sprachbarrieren sichtlich zu schaffen. Jackson Elias, der der spanischen Sprache mächtig war, fungierte daher als Dolmetscher.

Meiner Meinung nach, wurde viel zu viel Zeit mit anderen Dingen vergeudet. Anstatt den Informationen umgehend nachzugehen, schaute sich die Polizei überall im Archäologischen Museum um. Professor Dr. Howard Russell meinte gar, gesehen zu haben, wie sich einige Polizistinnen und Polizisten im Lager unerlaubt bereicherten. Offenbar hatte er versucht, die Polizistinnen und Polizisten davon abzuhalten, doch sie verstanden den Professor nicht und lachten nur. Ob über ihn oder über etwas anderes, vermochte er nicht zu sagen.

Hotel Maury und La Rosa Nautica

Nach ungefähr zwei Stunden waren die Befragungen abgeschlossen und wir durften das Archäologische Museum verlassen. Trotz des schrecklichen Erlebnisses, das Señor Sanchez widerfahren war, hatte uns alle der Hunger gepackt. Unser Weg führte uns zunächst direkt zum Hotel, danach suchten wir uns ein Restaurant. Die Wahl fiel auf das „La Rosa Nautica“, das eine üppige Auswahl an Fischgerichten hatte. Dort verbrachten wir die nächsten Stunden und tauschten uns aus. Das erst kürzlich Erlebte musste von uns allen verarbeitet werden und hatte bei einigen sichtliche Spuren hinterlassen.

Die Erschöpfung machte sich bei mir während des Essens bemerkbar. Nach dem Nachtisch und dem ein oder anderen Pisco, war es an der Zeit, die Segel zu streichen und zurück ins Hotel zu gehen. Für den kommenden Tag hatten wir uns einiges vorgenommen. Unter anderem wollten wir das Archäologische Museum sowie den Arzt, der Señor Sanchez untersucht hatte, einen Besuch abstatten. Also zögerten wir das Ganze nicht unnötig hinaus und kehrten zeitig im Hotel Maury ein.

Besuch beim Arzt von Señor Sanchez

Der nächste Tag, Sonntag, 20. März 1921, begann relativ ruhig. „Es gibt eine kleine Planänderung, meine Herren.“, sagte John Carter während des Frühstücks. „Ich werde nicht mit zum Museum und zum Arzt von Señor Sanchez kommen. Stattdessen schaue ich mich ein wenig in der Stadt um.“, setzte er fort. Ich war etwas verdutzt, aber gut, wenn John Carter das so wollte, war das selbstverständlich in Ordnung. Auch Isaac Cole und Professor Dr. Howard Russell hatten keine Einwände.

Unser Weg führte uns zunächst zum Archäologischen Museum, allerdings hatte dieses geschlossen, sodass wir vor verschlossener Tür standen. Das war zwar äußerst ärgerlich, aber nicht zu ändern. Also gingen wir direkt zum Arzt, der Señor Sanchez behandelt hatte. Nur wussten wir nicht, wo genau sich dessen Haus befand. Jackson Elias ergriff daraufhin die Initiative und sprach Personen auf der Straße, unweit des Archäologischen Museums, an. Und siehe da, er hatte Erfolg!

Die Informationen waren korrekt und einige Minuten später standen wir vor unserem Ziel. Es war ein schönes Haus in einer wohlhabenderen Gegend in Lima. Wir klingelten und warteten. Schließlich öffnete eine Frau uns die Haustür. „Ja bitte?“, fragte sie auf Spanisch. Ein großes Fragezeichen sah ich vor meinem geistigen Auge, denn ich hatte keine Ahnung, was die Frau da sagte. Ich konnte kein Spanisch. Glücklicherweise hatten wir Jackson Elias bei uns, der für uns die Konversation übernahm. So erfuhr er, dass der Arzt nicht zu Hause war. Er wollte nach Señor Sanchez sehen. Die Frau erklärte Jackson Elias den Weg.

Wie geht es Señor Sanchez?

Das Haus von Señor Sanchez war ein Stadthaus und zugleich ein Beleg dafür, dass es ihm finanziell gut ging. Kaum hatten wir die Klingel betätigt, öffnete uns einen Augenblick später eine Frau. Offenbar die Haushälterin. Wieder war Jackson Elias mit seinen Spanischkenntnissen gefragt. Die Frau nickte, ging ins Haus und wenig später stand der Arzt vor uns. Die Konversation war vergleichsweise kurz. Auf Nachfrage erfuhren wir, dass der Zustand von Señor Sanchez unverändert war. Er war noch immer nicht bei Bewusstsein. Dabei wirkte der Arzt nachdenklich und wollte schon wieder zurück ins Haus gehen. Jackson Elias jedoch hielt ihn kurz auf und fragte explizit nach der Adresse von Señora Rezo. Leider war uns der Arzt dabei keine große Hilfe. Er kannte ihre Adresse nicht.

Damit war unsere selbst gestellte Aufgabe für diesen Tag erledigt und ich verbrachte den Rest Tages im Hotel Maury.

Die Expedition beginnt

Am Montag, 21. März 1921, trafen wir uns vor dem Hotel Espania mit Mr. Larkin und Luis de Mendoza. Wer der Meinung war, dass das genannte Hotel ein wohlhabendes war, der oder die irrte sich gewaltig. Es handelte sich um ein mittelständiges Etablissement. Direkt davor herrschte reger Betrieb. Drei Sprinter wurden von Einheimischen mit all der Ausrüstung beladen, die Mr. Larkin für seine Expedition benötigte.

Nachdem die Arbeiten abgeschlossen waren, nahmen wir alle unsere Plätze ein und die Sprinter setzten sich in Bewegung. Wir verließen die peruanische Hauptstadt. Die Gegend um Lima wirkte sehr landwirtschaftlich und eine Reiseentfernung von ungefähr 1.300 Kilometern stand bevor. Was in etwa drei Tage Reisezeit bedeutete. Unterbrechungen waren für die Nacht eingeplant.

Die erste Rast

Am Abend erreichten wir ein Dorf. Laut Mr. Larkin sollte hier die erste Rast stattfinden. In einer kleinen, unscheinbaren Pension fanden wir eine Unterkunft. Die drei Sprinter wurden direkt vor dem Eingang geparkt. Zur Feier des Tages lud uns Mr. Larkin zum Essen ein. Wobei wir uns im Klaren waren, dass es sich um kein Fünf-Gänge-Menü handelte. Es gab lediglich einen Eintopf.

Während des Essens fiel mir auf, dass Mr. Larkin ungewöhnlich stark parfümiert war. Vielleicht 4711 oder etwas Ähnliches. Jedenfalls ein ziemlich penetranter Duft. „Entschuldigen Sie, Mr. Larkin, aber wären sie so gütig, mir zu verraten, welches Parfüm Sie benutzen?“, fragte ich neugierig. „Selbstverständlich. Das Parfüm heißt 4711 – Echt Kölnisch Wasser. Ein Parfüm aus Deutschland.“, antwortete Mr. Larkin. Ich hatte also recht!

Dieses Mal wirkte Mr. Larkin nicht so, als würde er abhängig von Opioiden zu sein. Offenbar schien er aktuell gut versorgt. Kaum waren wir mit dem Essen fertig, verabschiedeten sich Mr. Larkin und Luis de Mendoza auch schon. Am nächsten Morgen sollte die Reise zeitig weitergehen. Dass die beiden Herren immer zusammen unterwegs waren, machte nicht nur mich, sondern auch Jackson Elias, Isaac Cole, John Carter und Professor Dr. Howard Russell, neugierig. Also beschloss ich mich kurzerhand, zum Zimmer von Mr. Larkin zu gehen, klopfte an die Tür und tischte ihm ein vorgespieltes Interesse auf. Meine Hoffnung war, während des Gesprächs ersehen zu können, ob sich Luis de Mendoza in seinem Zimmer befand. Meine Aktion war gut, führte aber nicht zum erhofften Erfolg. Leider. So suchte ich meine Unterkunft auf und legte mich zur Ruhe.

Das Leiden des John Carter

Gegen 8 Uhr setzten wir am Dienstag, 22. März 1921, unsere Reise fort. Kurz nach dem wir das Dorf verlassen hatten, wechselte die Landschaft schlagartig und wurde zunehmend bergiger und steiniger. Alles verlief nach Plan und reibungslos, wenn da nicht unser Gefährte, John Carter, gewesen wäre. Dieser litt an der sogenannten Höhenkrankheit und hatte deshalb mit sich zu kämpfen. Eine große Hilfe war er jedenfalls nicht.

Dann aber musste der komplette Reisetreck anhalten. Bei einem Sprinter war ein Reifen arg in Mitleidenschaft gerissen, sodass dieser gewechselt werden musste. Aufgrund der fortgeschrittenen Stunde entschied Mr. Larkin, dass wir an diesem Ort eine Rast einlegten. So konnte sich John Carter ein wenig erholen. Ein Fahrer hatte Mitleid mit unserem Gefährten und gab ihm eine Tüte voll mit Blättern. „Kräftig kauen. Damit geht es dir bald besser.“, sagte dieser in einem sehr gebrochenen Englisch. John Carter nahm die Tüte entgegen und folgte dem Rat des Fahrers umgehend, ohne zu wissen, um was für Blätter es sich dabei eigentlich handelte. Noch am selben Abend stellte sich heraus, dass es Kokablätter waren. Diese zeigten in der Tat wenig später ihre Wirkung und John Carter ging es merklich besser.

Ein Zwischenstopp in Puno

Der Mittwoch, 23. März 1921, war ein ganz gewöhnlicher Tag. Am frühen Morgen setzen wir unsere Reise fort. Die Kokablätter hatten ihr Soll erfüllt und John Carters Zustand hatte sich deutlich gebessert. Er war wieder fast ganz der Alte. Doch die Höhenkrankheit war noch nicht ausgestanden und Professor Dr. Howard Russell litt nun an dieser. John Carter gab ihm ein paar Kokablätter, sodass auch der Professor schnell wieder zu alter Stärke zurückfand.

Im Laufe des Tages erreichten wir Puno, eine Stadt auf der anderen Seite des Titicacasees, die unweit der bolivianischen Grenze lag. Mit ihren knapp 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern war sie gar nicht Mal so klein. Zunächst bezogen wir unsere Unterkünfte, dann erklärte uns Mr. Larkin das weitere Vorgehen: „Gentlemen, am 25. März geht unsere Reise weiter. Bis dahin werden wir hier in Puno verweilen und die Zeit nutzen, ein paar Esel aufzutreiben. Denn die Strecke, die vor uns liegt, ist für die Sprinter nicht geeignet. Genießen sie die kleine Auszeit hier, aber bleiben sie anständig.“

Titicacasee

In den Anden zwischen den Staaten Peru und Bolivien liegt der Titicacasee. Mit einer Länge von ungefähr 190 Kilometern gehört er zu den größten Seen in Südamerika und mit einer Höhe von 3.812 Metern über dem Meeresspiegel ist er zudem das am höchsten gelegene, schiffbare Gewässer der Welt.

Am 25. März 1921 sollte die Reise weitergehen. Also hatten wir noch den Rest des heutigen Tages sowie den kompletten kommenden Tag, die wir hier verbrachten. John Carter schlug vor, Macheten für uns zu besorgen. „Man kann schließlich nie wissen, was uns alles erwartet.“, begründete er seinen Vorschlag. Dieser war nicht schlecht und wir stimmten John Carter zu. Anschließend unterhielten wir uns darüber, was wir als Nächstes unternehmen könnten. „Überrascht es sie, wenn ich ihnen sage, dass ich schon einmal hier war?“, fragte Jackson Elias und setzte fort: „Hier lebt eine Bekannte von mir und ich bin mir sicher, dass sie interessante Informationen hat, die für die Expedition von Nutzen sein könnten. Wenn nichts dagegenspricht, schlage ich vor, dass wir meine Bekannte gleich morgen besuchen. Mr. Carter, sie können in der Zeit dann die Macheten besorgen. Was halten Sie davon, meine Herren?“

Das klang nach einem guten Plan und wir alle waren einverstanden. Dann machte aber Isaac Cole eine eher ungewöhnliche Anmerkung: „Auffällig viele der Einwohnerinnen und Einwohner dieses Ortes tragen die traditionelle Kleidung. Und auffällig viele von ihnen scheinen uns nicht wohlgesonnen zu sein, wenn ich deren Blicke so sehe.“ Nachdem Isaac Cole das sagte, bemerkte ich das auch. Ein unangenehmes Gefühl stieg in mir auf und als wir unser Gespräch fortsetzten, senkten wir die Stimmen. Wir konnten nicht wissen, ob uns jemand von den Einwohnerinnen und Einwohnern verstand.

Die Bekannte von Jackson Elias

Am nächsten Tag, wir waren gerade dabei zu frühstücken, wandte sich Jackson Elias zu uns: „Gentlemen, ich muss ihnen noch etwas mitteilen, was meine Bekannte betrifft. Aus Sicherheitsgründen wohnt sie auf eine Insel im Titicacasee. Sie ist dort hingezogen, weil sie sich hier verfolgt fühlte. Wenn wir also nachher aufbrechen, führt unsere Reise mit einem Boot über den See. Nicht, dass sie sich wundern.“ Die Bekannte von Jackson Elias ist auf eine Insel gezogen, weil sie sich in Puno verfolgt fühlte? Das klang, um ehrlich zu sein, ein wenig an den Haaren herbeigezogen. Aber gut, ich wusste nicht viel über peruanische Kultur und wer konnte schon sagen, was die Bekannte von Jackson Elias angestellt hatte. Vielleicht gab es einen triftigen Grund, weshalb sie sich verfolgt fühlte. „Wie unhöflich von mir, ihnen den Namen meiner Bekannten vorzuenthalten. Sie heißt Nayra.“, sagte Jackson Elias wenig später.

Wir machten uns auf den Weg zum Titicacasee und John Carter machte sich daran, die Macheten zu besorgen. Das Ufer war dicht mit Schilf bewachsen und fanden ein Schilfboot vor, welches wir für die Überfahrt benutzen konnten. Als wir gerade dabei waren, das Schilfboot zu Wasser zu lassen, sagte Professor Dr. Howard Russell: „Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, wir werden beobachtet.“ Vorsichtig deutete er in eine Richtung. Und tatsächlich, da waren eine Frau mittleren Alters sowie ein junger Mann. Beide schienen uns aufmerksam zu beobachten. Wir schenkten den beiden Personen keine weitere Beachtung, setzten uns ins Schilfboot und ruderten mit diesem zur Insel.

Nayra, die Frau auf der Insel

Als wir der Insel näherkamen, konnte ich bewaffnete Männer entdecken. Diese schienen die Insel zu bewachen. Je näher wir der Insel kamen, desto nervöser wurden die Männer. Aber als sie sahen, dass wir keine Einheimischen waren, entspannte sich die Lage umgehend. Zwei mit Gewehren bewaffnete Männer begrüßten uns auf Spanisch und nachdem Jackson Elias mit ihnen gesprochen hatte, brachten sie uns zu einer kleinen, aus Schilf bestehenden Hütte. „Habt ihr die Boote dort gesehen? Die scheinen die Insel zu beobachten.“, meinte der Professor. Das war alles sehr merkwürdig, was hier vor sich ging. Erst jetzt wurde mir klar, dass die Insel, auf wir uns befanden, ebenfalls aus Schilf bestand. Durch jede meiner Schritte drang Wasser durch den Fußboden und meine Schuhe wurden feucht.

Nayra war eine ältere Frau. Besonders auffällig war ihr mittellanges, weißes Haar und ihr Gesicht war von zahlreichen Falten gezeichnet. „Herzlich willkommen!“, begrüßte sie uns und noch bevor Jackson Elias das Wort ergreifen konnte, holte Nayra einen Korb hervor und reichte in um. „Bitte greift zu.“, sagte sie daraufhin und jeder von uns griff in den Korb und hielt ein Stück Trockenfleisch in der Hand. „Nicht zögern, essen.“, drängte sie und wir aßen das Trockenfleisch. „Ähm, das ist aber kein Fleisch, sondern ein Stück Holz“, meinte Professor Dr. Howard Russell. Daraufhin fing Nayra an zu kichern. Offenbar hatte sie sich einen Scherz erlaubt.

Als das „Ritual“ einen Abschluss fand, kamen wir zum eigentlichen Punkt. Nach der Begrüßung erzählten wir Nayra, weshalb wir hier waren und dass wir uns von ihr Informationen über die Pyramide hier in der Gegend sowie über die Karisiri erhofften. Jackson Elias hatte recht, sie hatte eine Menge interessante Informationen aus einer alten Sage für uns.

Zusammenfassung I:
  • Ein böser Gott fiel vom Himmel in den See. Lange bevor es die Menschen gab.
  • Der böse Gott kletterte aus dem See und traf auf Ekeko.
  • Ekeko gelang es, den Gott durch dessen Gier zu überlisten.
  • Es gelang Ekeko den bösen Gott glaubhaft zu versichern, dass sich in einem Gewirr aus schmalen Gängen ein Fass voll Nahrung befand.
  • Der böse Gott krabbelte in die Gänge und suchte nach dem Fass voll Nahrung.
  • Ekeko befestigte Steine über die Gänge, sodass der böse Gott nicht entkommen konnte.
  • Ein Tempel wurde errichtet, damit eine Flucht des bösen Gottes ein für alle Mal ausgeschlossen werden konnte.
  • Den Menschen verbat Ekeko das Betreten des Tempels, der eine Pyramide war.

All die Informationen musste ich erst einmal verarbeiten. Dann fragte ich sie, ob sie auch etwas über die Karisiri wüsste. Und ich wäre ein Narr gewesen, an Nayra zu zweifeln. Denn sie wusste etwas darüber.

Zusammenfassung II:
  • Karisiri tragen Messer bei sich, um Leute zu töten und sich deren Körperfett zu bedienen.
  • Es gibt auch Geschichten über Karisiri, die ihre Opfer aussaugen.
  • Sie weiß nichts davon, dass Karisiri Menschen als Diener halten.
  • Keiner sollte einem Karisiri begegnen.
  • Auch ist ihr nicht bekannt, dass Karisiri einen besonderen Geruch absondern.

„Es gab einen tragischen Vorfall in dem Archäologischen Museum in Lima“, meinte Isaac Cole zu der alten Frau und erzählte ihr alles. Nachdem sie sich die komplette Geschichte angehört hatte, sagte sie: „Das klingt ganz nach dem Werk eines Karisiri. Und dass, was ich gehört habe, lässt vermuten, dass der Herr de Mendoza ein Karisiri ist.“ Dann setzte sie fort: „Wisst ihr, warum ich auf dieser Insel lebe?“ Wir warteten auf eine Antwort auf ihre Frage, die sie uns einen Augenblick später gab: „Ich denke, dass die Karisiri mir nach dem Leben trachten. Aber Karisiri sind nicht bekannt dafür, intelligent zu sein.“

Informationen über Informationen, die die Bekannte von Jackson Elias für uns hatte. Es war eines der interessantesten Gespräche, die in den letzten Jahren geführt habe. Vieles davon eignete sich wunderbar für eine neue Science-Fiction-Geschichte und ich malte mir bereits im Kopf den Schauplatz aus, wo die Geschichte spielen könnte. Nach zwei Stunden war das Gespräch mit Nayra vorbei und wir machten uns auf den Rückweg zum Hotel.

Wieder beim Hotel angekommen, wartete bereits John Carter auf uns. Er hatte die Macheten besorgt. Selbstverständlich unterrichteten wir ihn über unsere neuen Erkenntnisse.

Eine verhängnisvolle Begegnung

Schließlich war der Tag der Abreise gekommen. Am Freitag, 25. März 1921, trafen wir uns vor dem Hotel. Das gestrige Treffen mit Nayra, der Bekannten von Jackson Elias, war bemerkenswert. Wahrscheinlich war das mit einer der Gründe, weshalb die Nacht für mich sehr unruhig verlief. Somit war ich einer der Letzten, die zum Treffpunkt ankamen. Mr. Larkin wartete bereits und neben ihm stand, wie nicht anders zu erwarten, Luis de Mendoza.

Vor dem Eingang des Hotels herrschte eine laute Geräuschkulisse von Eseln. Mr. Larkin konnte zehn Esel für unsere Reise auftreiben, die alle bereits beladen waren. Entsprechend für die bevorstehende Reise zum Zielort, hatten wir alle uns gekleidet. Dann ging es wenig später auch schon los. Die Landschaft wurde bergiger, doch wir kamen den Umständen entsprechend erstaunlich gut voran. Als wir zwischenzeitlich einen kurzen Stopp einlegten, nutze Professor Dr. Howard Russell die Gelegenheit und roch ganz unauffällig an Luis de Mendoza. Wie er uns wenig später mitteilte, konnte er an ihm nichts Ungewöhnliches riechen.

In der Nacht suchten wir uns einen geeigneten Platz für die Rast. John Carter war dabei eine sehr große Hilfe. Dank seiner Erfahrungen war der entsprechende Platz schnell gefunden und das Lager errichtet. Wir aßen alle noch zusammen zu Abend und obwohl die Reise ohne besondere Vorkommnisse war, fühlte ich mich erschöpft. Was mitunter an der letzten Nacht lag, in der ich sehr unruhig geschlafen hatte. Da kam es mir gerade recht, dass sich Mr. Larkin und Luis de Mendoza zeitig verabschiedeten. Ich tat es ihnen gleich.

Ein mumifizierter Esel

Die letzte Nacht hatte ich geschlafen wie ein Stein und ich fühlte mich erholt. Mein Schlaf musste dabei so tief und fest gewesen sein, dass ich gar nicht mitbekam, was sich in der Nacht abgespielt hatte. Am nächsten Morgen, als ich mein Zelt verließ, waren Mr. Larkin, Luis de Mendoza, Jackson Elias, Isaac Cole, John Carter und Professor Dr. Howard Russell schon auf den Beinen. Sie machten alle ein besorgtes Gesicht.

„Ist etwas passiert?“, fragte ich in die Runde. „Etwas Schreckliches ist geschehen. Ein Esel ist in der vergangenen Nacht davongerannt. Wir haben nach ihm gesucht und gefunden. Oder besser gesagt, was von ihm noch übrig war.“, antwortete Isaac Cole. „Sein Körper ist mumifiziert!“, ergänzte Professor Dr. Howard Russell. „Und wie wir außerdem feststellen konnten, hatte sich der Esel nicht losgerissen, sondern der Knoten des Seils war gelöst worden.“, setzte Isaac Cole fort. „Ich habe schon nach der Ausrüstung geschaut und konnte keine Verluste feststellen.“, sagte John Carter. Mr. Larkin nickte zustimmend.

Was mir da zugetragen wurde, konnte ich gar nicht fassen. Das war schrecklich! Sollte ein Karisiri tatsächlich in der Nähe sein? Vielleicht war uns einer gar gefolgt! Oder stimmte Nayras Vermutung, dass Luis de Mendoza ein Karisiri war? Ich war völlig verwirrt und wusste nur eines: Ich oder besser wir mussten auf der Hut sein. Von jetzt an waren wir Gefahren ausgesetzt und befanden uns jenseits der Zivilisation.

„Gentlemen, da uns ein Esel verloren gegangen ist, müssen wir die Ausrüstung entsprechend umverteilen. Wir dürfen keine Zeit verlieren!“, sagte Mr. Larkin bestimmend. Also packten alle mit an und verteilten die Ausrüstung. Danach ging die Reise weiter.

Dort! Karisiri!

Die Beschaffenheit der Wege wurde zunehmend schlechter. Spätestens jetzt konnte ich sehr gut nachvollziehen, weshalb Mr. Larkin so erpicht darauf war, für die weitere Reise Esel zu verwenden. „Peng!“, machte es mit einem Mal in unmittelbarer Umgebung. Ein Schuss! So viel war sicher! Wir schauten uns alle umgehend um, aus welcher Richtung der Schuss kam.

Auf einem Hügel, der in etwa 800 Meter von uns entfernt war, standen zwei Personen. Eine stand und die andere saß. Nur einen Wimpernschlag später lag die sitzende Person auf dem Boden. Wir waren uns einig, dass wir die Lage untersuchen mussten. Da gab es keinen Zweifel und informierten Mr. Larkin von unserem Vorhaben. Dann eilten wir zum Hügel.

Als wir näherkamen, richtete die stehende Person, die ein Mann war, das Gewehr auf uns. Es war ein Einheimischer, was wir an seiner Tracht erkennen konnten. Jackson Elias suchte sofort das Gespräch. Seinen Spanischkenntnissen sei Dank konnte er den Mann überzeugen, dass wir in guter Absicht kamen. Dieser senkte schließlich das Gewehr. Der Mann deutete uns mit einem Handzeichen, mitzukommen.

Ein paar Meter hinter ihm lag auf dem Boden ein Junge mit einer großen, klaffenden Wunde auf der Brust. Das sah nicht gut aus. Jackson Elias schaffte es, den Jungen zu stabilisieren. Ich war erstaunt, was unser Gefährte alles konnte. Was hätten wir nur ohne ihn getan? Nachdem Jackson Elias dem Mann davon in Kenntnis setzte, dass der Junge außer Lebensgefahr war, war dieser erfreut und wurde uns gegenüber zutraulicher und stellte sich mit Julio und den Jungen, seinen Sohn, mit Domingo vor. Danach erzählte er uns, was genau geschehen war:

Zusammenfassung III:
  • Zwei Karisiri griffen sie vor wenigen Minuten an.
  • Es waren eine Frau und ein Mann.
  • Sie hatten es auf Domingo abgesehen.
  • Julio hatte einen Schuss abgegeben. Daraufhin sind die Karisiri geflohen.
  • Vermutlich wurde einer von ihnen getroffen.
  • Julio und Domingo stammen von einem Hof, der ungefähr 30 Minuten entfernt liegt.

Als Isaac Cole mit uns gerade das weitere Vorgehen besprechen wollte, rannte John Carter wie von einer Biene gestochen los. „Ich werde die Karisiri finden!“, rief er uns noch zu. Jackson Elias folgte John Carter. Wir waren über das Verhalten überrascht, denn wir hatten keine Ahnung, welch Fähigkeiten die Karisiri besaßen. Die Aktion kam einem Selbstmordkommando gleich.

Isaac Cole und Professor Dr. Howard Russell halfen Julio dabei, den Jungen zum Hof zu bringen. Ich hingegen wollte Mr. Larkin über alles informieren. Also ging ich zurück. Mit einem Mal hörte ich Schüsse. Mehrere! Auf halben Wege entschied ich mich um und rannte in die Richtung, aus der ich die Schüsse vernahm. Dass ich meine Entscheidung später bereuen würde, konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen.

Alles nur ein Missverständnis

Ich zog meinen Revolver und machte diesen bereit. Als ich an die Stelle kam, wo ich die Schüsse gehört hatte, sah ich John Carter und Jackson Elias. Plötzlich drehte sich Jackson Elias aufgeschreckt um und schoss auf mich. Ich versuchte noch, der Kugel auszuweichen, doch es war vergebens. Sie traf mich. Mir entglitt die Waffe und schrie auf vor Schmerzen. Mir wurde schwarz vor Augen und mit letzter Kraft lehnte ich mich gegen einen Baum und holte Luft. „Mist!“, rief Jackson Elias laut und eilte zu mir.

Er setzte seine Kenntnisse ein und verarztete mich, so gut es unter den gegebenen Umständen ging. Dabei hatte ich noch Glück, denn ich hätte auch tot sein können. Währenddessen verbrannte John Carter die beiden Karisiri. Jackson Elias half mir indes auf die Beine und wir gingen zurück zur Karawane.

„Was denn bei euch passiert?“, fragte Professor Dr. Howard Russell, als wir drei die Karawane erreichten. John Carter unterrichtete alle, wie er und Jackson Elias die Karisiri ausfindig gemacht und besiegt hatten. Ich indes erzählte, wenn auch unter größten Schmerzen, von dem Zwischenfall, der sich ereignete. Nur knapp war ich dem Tod entgangen. Wir setzen unsere Reise noch einige Kilometer fort, bis wir die nächste Rast einlegten.

Fast am Ziel

Obwohl es nur eine Nacht war, in der ich Ruhe fand, ging es mir am folgenden Tag, Sonntag, 27. März 2019, ein wenig besser. Gleich nach dem Frühstück ging es weiter. Mr. Larkin wollte keine Zeit verlieren, denn schon bald sollten wir unser Ziel erreichen. Laut seiner Aussage.

Irgendwann erreichten wir ein Tal. Hüfthohes Gras nahm einen Großteil der Fläche ein. Wir gingen weiter und standen auf einem Plateau. Von dort aus konnten wir unser Ziel erkennen: Eine große Pyramide, die sich gen Himmel erhob. Es war ein atemberaubender Anblick. Vor meinem imaginären Auge stellte ich mir eine imposante Kulisse für eine Science-Fiction-Geschichte vor. Aus meiner Träumerei wurde ich je herausgerissen, als Mr. Larkin sagte: „Um unser Ziel zu erreichen, müssen wir einen Umweg gehen.“

Plötzlich spürte ich den Schmerz meiner Schussverletzung und ein beklemmendes Gefühl stieg in mir auf. Sollte auch nur ein Funken Wahrheit an der alten Sage bestehen, die uns Nayra erzählt hatte, würde diese Pyramide vielleicht das Gefängnis eines bösen Gottes sein. Aber vielleicht machte ich mir auch unnötig, zu viele Gedanken. Schließlich war in den letzten Tagen eine Menge passiert.

Call of Cthulhu: Ende

Damit endet der zweite Teil des Spielberichts zu unserer Call of Cthulhu – Kampagne. Am 3. November 2019 geht das Abenteuer voraussichtlich weiter. Dann werden wir sehen, welch Geheimnisse die Pyramide beherbergt und mit welchen Gefahren unsere Investigatoren konfrontiert werden. Welchen Verlauf wird das Prequel unserer aktuellen Cthulhu-Kampagne nehmen? Lassen wir uns einfach überraschen. Cthulhu fhtagn! Den Spielbericht zu unserer vorherigen Cthulhu-Spielrunde findet ihr im Übrigen hier.

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PS: Hier gibt es weitere Artikel zu Call of Cthulhu, dem Cthulhu-Mythos. Außerdem gibt es mit Drygolstadt – Idyllischer Ort im alten Ostpreußen einen Schauplatz für Call of Cthulhu zum kostenlosen Download.

Cthulhu: The Masks of Nyarlathotep – Spielbericht (Teil 2) (eingelesen von SteamTinkerer)

Weitere Informationen:

Titel: The Masks of Nyarlathotep (Prequel), Art: Kampagne, Spielsystem: Call of Cthulhu, Verlag: Chaosium, Inc., Erhältlich: hier* (Buch) | hier* (PDF)
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Call of Cthulhu ist eine eingetragene Marke von Chaosium, Inc. Deutsche Ausgabe von Pegasus Spiele GmbH unter Lizenz von Chaosium, Inc. Cthulhu ist eine eingetragene Marke von Pegasus Spiele GmbH.

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