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[:Cthulhu:] Echo des Wahnsinns

Lesezeit: 6 Minuten

Echo des Wahnsinns. Ein Comic, gefördert von der Deutschen Lovecraft Gesellschaft e. V.

H. P. Lovecraft hat mit seinen Geschichten Großes geleistet und gilt zurecht als der „Großmeister des modernen Horrors“. Seine Geschichten erfreuen sich einer großen Beliebtheit und viele Menschen sind ihnen verfallen. So auch ich. Mittlerweile scheint der Cthulhu-Mythos allgegenwärtig zu sein. Es gibt Pen & Paper – Rollenspiele, Brettspiele, Computerspiele und Kartenspiele, die H. P. Lovecrafts Geschichten oder den Cthulhu-Mythos als Hintergrund verwenden. Ich selbst spiele regelmäßig das Pen & Paper – Rollenspiel Call of Cthulhu, das hierzulande bei Pegasus Spiele erscheint.

Doch es gibt auch Comics und Graphic Novels, die sich dem Cthulhu-Mythos bedienen. „Echo des Wahnsinns“ ist eines dieser Comics. Eine Anthologie, die Geschichten verschiedener Autorinnen und Autoren enthält. 2017 ist „Echo des Wahnsinns“ erschienen. Produziert vom Sphinx Spieleverlag und dem Cthulhu Webshop und von der Deutschen Lovecraft Gesellschaft e. V. gefördert worden. Es handelt sich also um keine Übersetzung.

Das besagte Comic habe ich mir durchgelesen und den folgenden Artikel verfasst. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!

Euer SteamTinkerer

PS: Weitere Artikel zu H. P. Lovecraft, dem Cthulhu-Mythos oder Call of Cthulhu findet ihr hier.

Aufmachung

„Echo des Wahnsinns“ ist in einem handlichen Format erschienen, das etwas größer als A5 ist. Es ist ein Hardcover mit einem Umfang von ungefähr 111 Seiten. Ein Lesebändchen gibt es nicht.

Das Cover zeigt in der Mitte den Auszug einer idyllischen Alpenlandschaft. Eine Hütte auf einem grünen Hügel, umgeben von Bäumen. Im Hintergrund erheben sich Berge gen Himmel. Dieser idyllische Auszug wird wiederum umgeben von vielen Tentakeln. Direkt darunter steht in blauen Lettern der Titel des Comics: „Echo des Wahnsinns“.

Autorinnen und Autoren

Ein Blick in das Inhaltsverzeichnis verrät, wer alles an der Comic-Anthologie mitgewirkt hat: FuFu Frauenwahl, Andreas Drude, Walter Fröhlich, Andreas Paar, Thomas Aigelsreiter, Heinz Wolf, André Breinbauer, Michael Hacker, S. R. Ayers, Arnulf Röder, Wolfgang Matzl und Anna-Maria Jung.

Inhalt

Auf 111 Seiten präsentiert „Echo des Wahnsinns“ elf Geschichten, die sich dem lovecraftschen Horror oder dem Cthulhu-Mythos bedienen. Sie alle sind in der Alpen-Republik Österreich angesiedelt. Die einzelnen Titel lauten: „Die Ahnung“ (FuFu Frauenwahl), „Der Alpenkonvent“ (Andreas Drude), „Der Berg ruft“ (Walter Fröhlich, Andreas Paar, Thomas Aigelsreiter), „Verhandlungssache“ (Heinz Wolf), „Urlaub auf dem Land“ (André Breinbauer), „Necronomicon 9 to 5“ (Michael Hacker), „Pickmanns Network“ (S. R. Ayers), „Formal : Haut“ (Arnulf Rödler), „Das Abbild“ (Wolfgang Matzl), „Die sexy Farbe“ (Anna-Maria Jung), „Die Blockade“ (Thomas Aigelsreiter).

Die genannten Geschichten könnten unterschiedlicher nicht sein. Seien es nun der Inhalt, der Zeichenstil, die Schriftart sowie der Umfang. Mit 20 Seiten ist „Verhandlungssache“ von Heinz Wolf die längste Geschichte. Die kürzeste ist hingegen mit gerade einmal drei Seiten „Necronomicon 9 to 5“ von Michael Hacker.

Die Ahnung

Den Beginn von „Echo des Wahnsinns“ macht „Die Ahnung“ von FuFu Frauenwahl. Ein Maler wird nachts von dunklen Visionen heimgesucht. Diese handeln von Landschaften in den Tiefen des Meeres und Furcht einflößenden Kreaturen. Diese Visionen machen dem Maler zu schaffen, denn er sieht sich genötigt, diese zu Papier zu bringen. Der Rat eines anderen Künstlers bringt den Maler wieder zurück in die Spur.

Der Alpenkonvent

Hoch in den Bergen befindet sich ein Kloster. Eines Nachts erscheint eine Krähe in dem Zimmer eines jungen Mönchs. Als er dieser folgt, bemerkt er, dass die Tür zur Gruft offensteht. Unten in der Gruft findet der junge Mönch einen Tisch, auf dem Bücher mit seltsamen Symbolen liegen. Wie aus heiterem Himmel wird er von der Krähe attackiert und verletzt. Was dieser Angriff für Folgen hat, ahnt der junge Mönch nicht. Um seine Seele noch retten zu können, sperren ihn die anderen Mönche ins Exerzitium.

Der Berg ruft

Der junge Blasius besteigt einen Berg, von dem er offenbar gerufen wird. Nichts aber auch rein gar nichts scheint ihn von dieser Mission abhalten können. Weder ein Absturz, der im letzten Augenblick noch verhindert wird, noch der Angriff eines Mannes, der auf dem Berg zu leben scheint. Nachdem Blasius wieder in sein Heimatdorf zurückkehrt, wird er gefeiert und die Leute scheinen ihm zu Füßen zu liegen.

Verhandlungssache

Auf einem Flohmarkt erwirbt ein Besucher ein seltsam anmutendes Buch, das mit einem Schloss versehen ist. Der Händler kann über das Buch nichts sagen. Nachdem der Besucher das Schloss knacken konnte, erkennt er, dass das Buch in einer fremden Sprache verfasst wurde. Schließlich macht er eine seltsame Entdeckung. Wie aus dem Nichts kommt auf einmal eine Person auf ihn zu, die ihm das Buch abkaufen möchte.

Urlaub auf dem Land

Ein Pärchen aus der Großstadt hat es aufs Land verschlagen. Trotz der Warnungen der Wirtin haben sich die Beiden auf einen Wanderweg begeben. Im Nebel sehen sie einen großen Schatten auf sie zukommen. Es stellt sich heraus, dass es eine Kuhherde ist, die auf der Weide grast. Zurück im Gasthaus erzählen sie der Wirtin von ihrem Ausflug. Im Nebenzimmer steht der Wirt mit einem Gewehr. Jederzeit bereit, das Pärchen zu erschießen. Doch die Wirtin kann ihren Mann davon überzeugen, dass das Pärchen auf der Weide nichts gesehen haben zu scheint.

Necronomicon 9 to 5

Beim Frühstück erfährt das Necronomicon, dass ein neuer Papst gewählt wurde. Kurz vor 9 Uhr stempelt sich das Necronomicon zur Arbeit ein. Anschließend lässt es Dämonen los. Wieder zu Hause, erfährt das Necronomicon die Neuigkeit im Fernsehen. Dämonen haben den Vatikan heimgesucht.

Pickmanns Network

Der Angestellte eines Verlags begibt sich nach Wien, um den Künstler Pickmann aufzusuchen. Seine Suche führt den Angestellten durch die österreichische Hauptstadt. Anhand der ihm vorliegenden Bilder findet er schließlich das Atelier des Künstlers. Gleichzeitig findet er mit einem unschönen Ausgang heraus, was genau dem Künstler bei seinen Werken als Inspiration diente. Die Geschichte wird in englischer Sprache erzählt.

Formal : Haut

Ein Raumschiff und dessen Besatzung erkundet ein Asteroidenfeld. Offenbar sind das die Überreste der Erde. Dabei stößt die Besatzung auf eine große, mit Tentakeln versehenen, blauen Kreatur. Diese Begegnung bleibt nicht ohne Folgen.

Das Abbild

In dieser Geschichte geht es um ein Abbild von H. P. Lovecraft und kommt komplett ohne irgendwelche Textpassagen aus.

Die sexy Farbe

Ein Meteorit schlägt in der Nähe eines Gehöfts ein. Seitdem sieht der Bauer seine Kühe mit ganz anderen Augen.

Die Blockade

Den Abschluss von „Echo des Wahnsinns“ bildet „Die Blockade“ von Thomas Aigelsreiter. Es geht um das Alltagsleben von H. P. Lovecraft. Aufgrund eines unmittelbar bevorstehenden Abgabetermins steht der Autor mächtig unter Druck. Allerdings wird er immer wieder von seiner Arbeit abgehalten. Unter anderem von seinen Tanten und dem merkwürdig anmutenden Dienstmädchen.

Echo des Wahnsinns

Mein Fazit

„Echo des Wahnsinns“ bietet eine bunte Mischung an unterschiedlichen Geschichten rund um den Cthulhu-Mythos oder dem lovecraftschen Horror. Besonders gut gefallen haben mir die Geschichten „Der Ahnung“, „Urlaub auf dem Land“ sowie „Pickmanns Network“. Am witzigsten fand ich wiederum die Geschichte „Die sexy Farbe“.

So unterschiedlich die Geschichten sind, so unterschiedlich sind auch die Zeichenstile. Mit Schwarz, Grau und einem hellen Blau ist die Farbpalette bei den Zeichnungen eher eingeschränkt, passt aber wunderbar zum Thema. Eher schwierig finde ich die Auswahl der Schriftart, die von Geschichte zu Geschichte wechselt. Die gewählten Schriftarten sind im Großen und Ganzen in Ordnung, allerdings ist es die Schriftgröße teilweise nicht. Bei „Formal : Haut“ zum Beispiel ist die Schrift so klein, dass für mich das Lesen sehr abenteuerlich war.

An der Qualität des Comics gibt es nichts auszusetzen. Es ist in einem handlichen Format erschienen und ein robustes Hardcover. Der Preis von 19,95 Euro in Deutschland und 20,50 Euro in Österreich sind deshalb vollkommen in Ordnung.

Das Lesen von „Echo des Wahnsinns“ hat sich gelohnt. Es bietet eine bunte Auswahl unterschiedlicher Geschichten von unterschiedlichen Autorinnen und Autoren. Wer eine Freundin oder ein Freund des lovecraftschen Horrors ist und auf eine Reihe von stimmigen Geschichten und Bildern steht, sollte sich die Comic-Anthologie anschauen. Der Sphinx Spieleverlag und der Cthulhu Webshop haben mit „Echo des Wahnsinns“ ein wirklich gutes Produkt geschaffen. Und dass die Deutsche Lovecraft Gesellschaft e. V. das Projekt gefördert hat, ist sehr lobenswert.

Weitere Informationen:

Titel: Echo des Wahnsinns, Art: Comic, Autorinnen und Autoren: FuFu Frauenwahl, Andreas Drude, Walter Fröhlich, Andreas Paar, Thomas Aigelsreiter, Heinz Wolf, André Breinbauer, Michael Hacker, S. R. Ayers, Arnulf Röder, Wolfgang Matzl und Anna-Maria Jung, Verlag: Sphinx Spieleverlag, Cthulhu Webshop, Deutsche Lovecraft Gesellschaft e. V., Erhältlich: Echo des Wahnsinns (Comic, Hardcover).

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Ein Kommentar

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