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Comics: Die lebende Tote

Lesezeit: 5 Minuten

„Die lebende Tote“ – Eine Science-Fiction Graphic Novel.

Der Splitter Verlag ist bekannt für seine exzellenten Graphic Novels, die verschiedene Genre abdecken. „Die lebende Tote“, eine Science-Fiction Graphic Novel, bereichert seit Mai/Juni 2019 das Verlagssortiment. Neben Horror/Weird Fiction und Fantasy, gehört Science-Fiction zu den Genres, die ich gerne lese. Als ich das Cover sah, schlug mein Herz gleich höher. Es ließ darauf schließen, dass „Die lebende Tote“ sich dem lovecraftschen Horror bedienen würde. Also musste ich die Graphic Novel unbedingt lesen! Der Splitter Verlag war so freundlich, mir ein Rezensionsexemplar zukommen zu lassen.

Die lebende Tote

Aufmachung

„Die lebende Tote“ ist eine Graphic Novel* und, wie man es vom Splitter Verlag gewohnt ist, als robustes Hardcover erschienen. Dabei ist der Hardcoverband mit seiner Maße von ungefähr 32,3 cm (L), 23,3 cm (B) und 1,5 cm (H) größer als A4. Die Graphic Novel hat einen Umfang von 72 Seiten, die allesamt farbig sind.

Cover

Im Zentrum ist ein grimmig dreinschauendes Mädchen zu sehen. Ihre Kleidung sowie ihre langen, über die Schultern ragenden Haare sind weiß. Das ist aber noch nicht alles! Im Hintergrund, direkt hinter dem Mädchen, kommen Tentakel zum Vorschein. Das Cover in dunklen Farben gehalten und macht einen eher Furcht einflößenden Eindruck. Man könnte beinahe meinen, dass es sich um Horror, satt Science-Fiction handelt. Lässt man die Szenerie ein wenig auf sich wirken, kommt einem möglicherweise der Gedanke auf, dass sich „Die lebende Tote“ gar dem lovecraftschen Horror bedienen könnte. Im oberen Bereich des Covers steht mittig in verzierten Lettern der Titel der Graphic Novel: „Die lebende Tote“.

Autorinnen und Autoren

Das Szenario sowie die Farben stammen aus der Feder von Olivier Vatine und die Zeichnungen von Alberto Varanda. Isabelle Rabarot hat als Farben-Assistentin mitgewirkt. An der deutschen Ausgabe haben Aylin Kuhls und Sven Jachmann (beide Redaktion), Malena Bahro (Lettering und Covergestaltung) und Horst Gotta (Herstellung) gearbeitet. Für die Übersetzung aus dem Französischen zeichnet sich Tanja Krämling verantwortlich.

Inhalt

„Die lebende Tote“ ist eine Übersetzung aus dem Französischen, wo die Graphic Novel den Titel „La Mort Vivante“* trägt und bei Editions Glénat erschienen. Die deutsche Ausgabe ist aus dem Hause Splitter Verlag, der alle deutschen Rechte daran hat.

Soweit mir bekannt, handelt es sich bei „Die lebende Tote“ um keine Reihe, sondern um einen Einzelband. Die Geschichte wird auf den 72 Seiten in fünf Kapiteln erzählt und endet dann auch mit dieser Graphic Novel.

Geschichte

Zusammen mit ihrer Mutter, Martha, und deren Team ist das kleine Mädchen, Lise, zu einer alten, verfallenen Ruine gereist. Martha und ihr Team erhoffen sich dort Gegenstände aus längst vergangenen Zeiten zu finden. Die kleine Lise ist neugierig und befindet sich immer wieder gefährlich nahe an einem Loch, das in die dunkle Tiefe geht. In einem unachtsamen Moment stürzt Lise in das Loch. Als ihr Körper auf dem Boden schlägt, ist das Mädchen sofort tot.

Zu einer Bergung von Lises leblosen Körper durch Taucherinnen und Taucher des Teams kommt es nicht. Stattdessen müssen sie mit ansehen, wie große, dreibeinige Kraken das Mädchen entdecken. Einer von ihnen nimmt mit einer Art Faden, der aus dem Kopf kommt, Kontakt zu Lise auf. Nur um festzustellen, dass der Körper des Mädchens gebrochen ist und ihr Geist entschwindet. Mit ihren langen Tentakeln bringen die dreibeinigen Kraken Lise zurück an die Oberfläche.

Auf der Erde lebt Martha in einem Schloss in den Pyrenäen. Dieses war einst ein Hotelkomplex und ist dem Märchenschloss Neuschwanstein nachempfunden. Martha kommt über den Tod ihrer Tochter nicht hinweg und bewahrt ihren leblosen Körper in dem Schloss auf. Sie lässt nach Joachim, einem Wissenschaftler auf den Mars schicken, der Lise klonen und eine Eizelle von Martha befruchten soll. Martha möchte ihre Tochter wiederhaben, und zwar in dem Alter, wie sie auf tragische Art und Weise zu Tode kam. Und die Geschichte geht weiter…

Mein Fazit

Die erzählte Geschichte ist spannend. Zum einen spiegelt sie eine düstere Zukunft der Erde wider, die ihre glorreiche Zeit hinter sich hat und nur noch ein Schatten ihrer selbst ist. Die Menschheit hat mittlerweile den Mars besiedelt. Und zum anderen wird mit Martha eine trauernde Mutter gezeigt, die offenbar bereit ist, alles zu tun, nur um ihre geliebte Tochter wiederzubekommen.

Alberto Varanda schafft mit seinen Zeichnungen eine düstere Stimmung. H. P. Lovecraft scheint die beiden, Olivier Vatine und Alberto Varanda, bei ihrer Arbeit inspiriert zu haben. Wenn man sich zum Beispiel die großen, dreibeinigen Kraken anschaut, ist keine Ähnlichkeit mit Kreaturen aus dem lovecraftschen Universum nicht zu leugnen.

Der Zeichenstil weiß jedenfalls zu gefallen. Und die gewählte Schriftart sowie Schriftgröße sind optimal gewählt. Im Vergleich zu anderen Graphic Novels aus dem Hause Splitter Verlag, ist die Schriftgröße meiner Meinung nach sogar ein wenig größer als üblich. Was das Lesen der Graphic Novel sehr angenehm gestaltet. Da mein französisches Vokabular doch sehr überschaubar ist, kann ich zur Übersetzung nichts sagen. Größere Fehler sind mir beim Lesen jedenfalls nicht aufgefallen.

Mit seinen 72 Seiten ist „Die lebende Tote“ ein wenig umfangreicher, was auch den etwas höheren Preis von 18,00 Euro in Deutschland und 18,50 Euro in Österreich erklärt. Der Preis geht aber bei der Qualität der Graphic Novel vollkommen in Ordnung. Es handelt sich um ein Hardcover, der etwas größer als A4 ist und dessen Zeichnungen alle in Farbe sind.

Spannend und nicht nur für Science-Fiction-Fans etwas

„Die lebende Tote“ ist definitiv eine der besten Graphic Novels, die ich in diesem Jahr gelesen habe. Man bekommt eine spannende Science-Fiction-Geschichte präsentiert, deren beiden Macher wahrscheinlich vom lovecraftschen Horror inspiriert wurden. Dadurch ist „Die lebende Tote“ nicht nur für Science-Fiction-Fans etwas. Auch Fans der Werke des H. P. Lovecraft sowie Horror-Fans im Allgemeinen sollten einen Blick in diese Graphic Novel werfen. Ich persönlich bin echt froh, „Die lebende Tote“ gelesen und in meinem Bücherregal stehen zu haben.

Euer SteamTinkerer

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PS: Weitere Artikel zu Comics/Graphic Novels findet ihr hier.

Weitere Informationen:

Titel: Die lebende Tote (La mort vivante), Art: Graphic Novel, Genre: Science-Fiction (mit Horror-Elementen), Autorinnen und Autoren: Olivier Vatine, Alberto Varanda, Verlag: Splitter Verlag (Deutsch), Editions Glénat (Französisch)
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Ein Kommentar

  1. Pingback:Rezension | Die lebende Tote von Olivier Vatine & Alberto Varanda – Letterheart

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