Unser Weg zum Morkai-Kloster.
„Das Geheimnis des Krähenwassers“ ging am 15. Juli 2018 in die vierte Runde. Das letzte Mal endete die Spielsitzung in einem verlassenen Dorf und mit dem Fund von Krähenfedern in einem Bett. Genau dort ging unsere Spielrunde weiter.
Bislang hat sich „Das Geheimnis des Krähenwassers“ als ein wirklich tolles Abenteuer erwiesen. Alle Mitspielerinnen und Mitspieler beziehungsweise deren Charaktere kamen auf ihre Kosten. Der Spaß kam nicht zu kurz und das ist, zumindest für mich, sehr wichtig.
Anmerkung zum Spielbericht:
Der hier geschriebene Bericht ist reine Fiktion! Die komplette Handlung ist frei erfunden. Es handelt sich hierbei um einen Spielbericht zu einem Abenteuer aus unserer Splittermond-Spielrunde. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Achtung! Akute Spoilergefahr!
Der folgende Spielbericht ist aus der Sicht meines Helden, Waldemar “Kurzsicht” Kerendonis, geschrieben. Deshalb kann es gut sein, dass der Spielbericht nicht alle Ereignisse widerspiegelt. Das ist aber durchaus so gewollt! Schließlich kann mein Held nur über die Ereignisse aus dem Abenteuer berichten, die er entweder selbst erlebt hat oder die ihm von anderen Personen zugetragen worden sind. Dennoch besteht beim Lesen des Spielberichts akute Spoilergefahr.
Mit ein wenig Verspätung gibt es jetzt den Spielbericht zu unserer vierten Spielsitzung von „Das Geheimnis des Krähenwassers“. Die Spielberichte aus unseren vorherigen Spielsitzung findet ihr hier (Teil 1), hier (Teil 2) und hier (Teil 3). Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.
Ihr habt Fragen? Dann immer her damit! Schreibt am besten einen Kommentar oder eine E-Mail. Ich versuche stets, zeitnah zu antworten.
Euer SteamTinkerer
Eine beängstigende Vermutung
Ich schaute mich in dem Dorf um. Das spurlose Verschwinden der Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner wollte einfach nicht in meinen Kopf. Spuren von einem Angriff gab es schließlich keine. In einem der Häuser fand ich einen Kapuzenumhang, der mir wie angegossen passte. Was machte so ein schöner Umhang so ganz allein in einem verlassenen Dorf? Das war eine gute Frage! Bevor er von irgendwelchen Plünderern entdeckt und womöglich mitgenommen werden würde, nahm ich den Umhang vorsichtshalber an mich.
Mein Weg ging zurück in die Dorfmitte. Dort warteten bereits meine Gefährtinnen und Gefährten auf mich. Lucina machte einen nachdenklichen Eindruck. Nachdem die Gruppe vollständig war, sagte sie: „Freunde, ich werde das Gefühl nicht los, dass die Krähen einst die Bewohner dieses Dorfes waren.“. Dieser Gedanke war erschreckend. Wer oder was könnte zu so einer Tat imstande sein? Lorakische Völker, die in Krähen verwandelt werden. Beornoth berichtete, dass er in der Nähe des Brunnens Spuren entdeckt hatte. Diese führten um die dort liegende Kleidung herum. Ich stieß ein leises Murren aus und streifte mit der Hand durch meinen Bart. Wir berieten uns über das weitere Vorgehen.
Plötzlich überkam mich ein Schmerz. Ich verzog mein Gesicht und musste mich krümmen. Aber Vangara sei Dank, dauerte dieser nur wenige Sekunden an. Für mich kamen diese Sekunden jedoch wie endlose Minuten vor. „Oh je!“, hörte ich Lore sagen. „Was … was wenn uns diese Krankheit auch trifft und wir uns in Krähen verwandeln?“, fragte sie aufgeregt in die Runde. Sie machte sich Gedanken darüber, weil sie und ich das Wasser aus dem Aar getrunken hatten. Nachdem die Schmerzen vergangen waren, beruhigte ich Lore mit ein paar aufmunternden Worten.
Wir müssen weiter
Der Gedanke an das tragische Schicksal der Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner bewegte mich zutiefst. Für uns war zu diesem Zeitpunkt klar, dass wir unsere Reise fortsetzen mussten. Die Zeit drängte! Also verließen wir das Dorf und folgten dem Weg in Richtung Morkai-Kloster.
Die mit den Bären tanzen
Nach ungefähr 30 Minuten kamen wir an eine mit Dornen überwucherte Passage vorbei. Mit einem Mal schlug Beornoths Vielfraß aus. Irgendetwas schien hier nicht zu stimmen. Bereits wenig später wussten wir auch, warum sich der Vielfraß so verhielt. Ein strenger fauliger Geruch erfüllte die Luft. Zwei Bären kamen völlig überraschend auf uns zugestürmt. Wir hatten nicht den Hauch einer Möglichkeit, uns zu verstecken. Es kam zu einem Kampf.
Gleich zu Beginn wirkte ich den Zauber „Lebenskraft stärken“ und Lucina bereitete eine „Eislanze“ vor. Der Kampf gegen die beiden Bären war nicht ungefährlich. Einem von ihnen konnte ich dennoch relativ schnell den Todesstoß versetzen. Ich wandte mich dem anderen Bären zu und unterstützte Beornoth im Kampf. Lore begab sich hingegen in Sicherheit und begann damit, ihre mit Blut beschmierte Kleidung zu reinigen. Lucinas „Eislanze“ verfehlte ihr Ziel nicht und mit vereinten Kräften wurde auch der zweite Bär besiegt.
Beornoth untersuchte die beiden Bären. Dornengestrüpp war ihnen auf dem Fell gewachsen. Es war offensichtlich! Das waren keine gewöhnlichen Bären. Vielleicht so Art Dornenbären oder so was. Ausgewachsen waren sie auch nicht. Nicht auszudenken, wie groß ein einer dieser Bären ausgewachsen sein mochte. Wir nutzen den Moment für eine kleine Verschnaufpause, bevor wir unseren Weg fortsetzten.
Kloster in der Ferne
Vorbei an alten Ruinen folgten wir dem Weg. In der Ferne konnten wir das Morkai-Kloster erkennen. Als wir den Anblick des Klosters auf uns wirken ließen, ertönte hinter uns plötzlich ein lauter, furchteinflößendes Gebrüll. Ein Tier, das so brüllte, musste riesig gewesen sein. Meine Nackenhaare standen zu Berge. Viel schlimmer war, dass sich das Tier in unserer unmittelbaren Nähe befand.
Mein Blick ging zu meinen Gefährtinnen und Gefährten und ich gab ihnen ein Zeichen, weiter zu gehen. „Lasst uns bitte einen Zahn zulegen.“, merkte Beornoth an. Ich ging so schnell, wie mich meine Zwergenbeine tragen konnten. Das Morkai-Kloster erreichten wir am Abend. Dieses befand sich in ungefähr 15 Meter Höhe. Eine Steintreppe, vor der ein Karren stand, schien der einzige Zugang zum besagten Kloster zu sein. Wir gingen die Treppe hinauf. Nur ein paar Minuten später standen wir vor einem offen stehenden Holztor.
Das Morkai-Kloster
Das kam mir alles doch sehr merkwürdig vor. Bevor wir das Kloster betraten, schauten wir ganz vorsichtig durch das offen stehende Holztor. Ich erblickte einen Hof, in dessen Mitte sich ein Brunnen befand. Beornoth und Lore, ihre Neugier ging einmal mehr mit ihr durch, betraten den Hof. „Hallo?! Halloooooo?!“, rief Lore plötzlich laut. Ich traute meinen Augen und Ohren nicht. Hoffentlich waren keine Feinde vor Ort, die spätestens ab jetzt auf uns aufmerksam geworden waren.
Beim Brunnen lagen zwei tote Personen. Ihrer Kleidung nach zu urteilen waren sie Mönche des Morkai-Klosters und ihre Körper wiesen Wunden von Klingenwaffen auf. „Was ist hier passiert?“, fragte ich. Beornoth, der direkt neben mir stand, antwortete: „Es sieht so aus, als wären sie vor irgendwen oder irgendwas geflohen.“ Vielleicht hatte Beornoth recht und ihr Fluchtversuch war zugleich ihr Todesurteil. Ungefähr zwei Wochen musste das Ganze her sein.
Bevor wir das Morkai-Kloster weiter untersuchten, verbarrikadierten wir das Holztor. Wir wollten auf Nummer sicher zu gehen, dass wir keinem Hinterhalt zum Opfer fielen. Auf dem Gelände des Morkai-Klosters befanden sich mehrere Gebäude. Unsere Aufmerksamkeit bekam der Zugang zu einer Höhle. Gemeinsam mit Lucina und Lore, die erneut von ihrer Neugier überwältigt worden war, begaben wir uns in die Höhle. Diese führte in den Vorraum eines anderen Raums. Besonders auffällig waren die Malereien. Unter anderen zeigten diese einen alten Mann, der den Völkern von Lorakis Schriftrollen überreichte. Der Mann stellte ganz offenbar Morkai dar.
Da hängen Wolfsfledermäuse an der Decke
Wir schauten uns zunächst in dem Vorraum um. Nachdem wir nichts Ungewöhnliches fanden, begaben wir uns den anderen Raum. Und wie ich vermutet hatte, handelte es sich um den Gebetsraum des Morkai-Klosters. Neben einem Rednerpult befanden sich ein paar Gebetsbänke hier. „Pssst!“, sagte ich zu Lucina und Lore. Denn ich nahm den Geruch von Fell wahr und hörte wenig später ein Atmen. Während ich mich im Gebetsraum umschaute, deutete Lore vorsichtig zur Decke.
Waldemar „Kurzsicht“ Kerendonis, Heiler, Zwerg:
„Sind das Fledermäuse? Wenn ja, sehen sie irgendwie komisch aus. Sie haben Ähnlichkeiten mit einem Wolf. Wie auch immer, sie scheinen uns nicht bemerkt zu haben. Also lasst uns schnell diesen Raum verlassen. Wer weiß, wozu diese fledermausartigen Wesen noch im Stande sind.“
Mein Blick ging gezielt zu Lore und ich machte ihr eine unmissverständliche Geste, die Ruhe zu bewahren. Dann schlichen wir uns vorsichtig aus dem Raum. „Wolfsfeldermäuse! Das sind Wolfsfledermäuse!“, sagte Lore. „Wolfsfledermäuse?! Das würde erklären, warum diese Wesen Ähnlichkeit mit Wölfen besitzen.“, antwortete ich.
Wieder auf dem Innenhof, kam Beornoth zu uns. Er hatte sich zwischenzeitlich in den anderen Gebäuden und Räumlichkeiten des Morkai-Klosters umgeschaut. Wir tauschten uns aus. Als wir Beornoth von den Wolfsfledermäusen erzählten, schlug er vor, diese zu verjagen. Wie? In dem er brennende Pfeile auf sie schießen wollte. Das klang nach einem Plan. Allerdings wollten wir während der Aktion nicht ungeschützt auf dem Innenhof stehen. Also suchten wir im Speiseraum, den Beornoth entdeckt hatte, Deckung. Sollte die Aktion schiefgehen und die Situation außer Kontrolle geraten, konnten wir Beornoth schnell zur Hilfe eilen.
Alles war gut geplant. Die eigentliche Aktion war hingegen recht unspektakulär. Beornoth schnappte sich einen Pfeil, zündete diesen an und begab sich zu den Wolfsfledermäusen. Der brennende Pfeil traf das Ziel. Das Fell der Wolfsfledermäuse begann sofort an zu brennen. Panisch flogen die Wolfsfledermäuse hinfort. Kein Kampf, keine unvorhergesehenen Geschehnisse. Alles lief nach Plan. Danach eilte Beornoth sofort zu uns.
Zwischen Speisen und Verwesungsgeruch
Einst musste der Speiseraum ein sehr gepflegter Raum gewesen sein. Von den Lebensmitteln war nicht mehr viel übrig. Die meisten von ihnen waren verdorben und ein starker Geruch der Verwesung lag in der Luft. Lore kämpfte standhaft mit sich. Doch sie verlor den Kampf und übergab sich. Ich schaute mich im Speiseraum um. Konnte nichts Ungewöhnliches feststellen. Aber dann hörte ich eine Stimme, die aus dem Fußboden zu kommen schien. Noch einmal schaute ich mich im Speiseraum um und erst jetzt entdeckte ich eine Falltür.
Ich deutete auf die Falltür. Beornoth öffnete diese vorsichtig. Ich war auf das Schlimmste vorbereitet und jederzeit bereit anzugreifen, sollte ein Untoter oder irgendetwas anderes herausspringen und uns feindlich gesonnen sein. Zu meiner Überraschung blickte uns stattdessen ein männlicher Gnom an. Freudig fiel der Gnom mir um den Hals und ich roch seinen Atem. Der Gnom war betrunken! Seiner Kleidung nach zu urteilen gehörte er zum Morkai-Kloster. Und was noch viel wichtiger war: Was auch immer in diesem Kloster geschah, der Gnom hatte überlebt.
Der Fund des Gnoms war für uns alle eine große und freudige Überraschung. Trotz seines betrunkenen Zustands versuchte ich, Informationen von ihm zu bekommen. Das war aber nicht von Erfolg gekrönt. Stattdessen deutete der Gnom auf einen Eimer, von dem ein unangenehmer, teils stechender Geruch ausging. Der Eimer war voll mit gnomischen Ausscheidungen. Kein schöner Anblick.
Die gesamte Situation wurde urplötzlich durch ein lautes Donnern gegen das Holztor, gefolgt von einem lauten Gebrüll, unterbrochen.
Ende
Und damit endete unsere Spielrunde von „Das Geheimnis des Krähenwassers“. Unser nächstes Treffen wird voraussichtlich am 19. August 2018 stattfinden. Dann werden unsere Charaktere erleben, was für ein Wesen da so laut brüllt und gegen das Holztor donnert. Ich bin gespannt. Allerdings werde ich das Gefühl nicht los, dass ein neuer Kampf den Charakteren bevorsteht.
Weitere Informationen:
Abenteuer: Das Geheimnis des Krähenwassers, Spielsystem: Splittermond, Autorinnen und Autoren: Tobias Hamelmann, Verlag: Uhrwerk Verlag, Erhältlich: Das Geheimnis des Krähenwassers (Buch) | Das Geheimnis des Krähenwassers (PDF)
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