Layla – Die Legende der blutroten Sümpfe. Eine Fantasy-Geschichte über Mord, Verrat und Intrigen.
„Layla – Die Legende der blutroten Sümpfe“ ist in diesem Jahr beim Splitter Verlag erschienen. Im örtlichen Comic-Laden stieß ich bereits auf das Comic, widmete diesem allerdings wenig bis gar keine Aufmerksamkeit, da ich mit dem Titel nicht allzu viel anfangen konnte. Dem Splitter Verlag sei Dank, hat er mir ein Exemplar zukommen lassen, sodass ich doch die Möglichkeit bekam, „Layla – Die Legende der blutroten Sümpfe“ zu lesen.
Aufmachung
Schon beim Anblick des Comics wird klar, dass „Layla – Die Legende der blutroten Sümpfe“* weitaus umfangreicher zu sein scheint, als andere Comics. Satte 96 Seiten, alle farbig, besitzt das Comic und ist zudem eine robuste, gebundene Ausgabe (Hardcover). Die Maße beträgt in etwa 32,2 cm (L), 22,8 cm (B) und 1,7 cm (H).
Cover
Eine Frau schwimmt mit dem Rücken im Wasser durch Seerosen in Richtung rot wirkendes Wasser und wirkt leblos. Die Betrachterin oder den Betrachter des Comics schaut sie an. Das Gesicht der Frau wirkt tadellos. Keine einzige Falte oder Narbe ist zu erkennen. Wie alt mag sie wohl sein? Diese Frage dürfte aufkommen, wenn man dem Blick der Frau als Betrachterin oder Betrachter standhält. Besonders auffällig ist der rotleuchtende Stein, der an einer Kette um ihren Hals hängt. Im unteren Bereich des Covers prangt der Titel des Comics: „Layla – Die Legende der blutroten Sümpfe“. Grün und rot sind die bestimmenden Farben und lassen das Comic farblich von anderen Comics hervorstechen.
Autorinnen und Autoren
„Layla – Die Legende der blutroten Sümpfe“ stammt von Jérémy und Mika. Beim Splitter Verlag sind in der Vergangenheit schon Comics von den beiden genannten Autoren erschienen. Für die Farben zeichnen sich neben Mika noch Hamo und Alexandre Boucq verantwortlich. An der deutschen Ausgabe haben indes mitgewirkt: Martin Budde und Aylin Kuhls (beide Bearbeitung), Malena Bahro (Lettering), Dirk Schulz (Covergestaltung) und Horst Gotta (Herstellung). Aus dem Französischen übersetzt wurde das Comic von Harald Sachse.
Inhalt
Eingangs wurde erwähnt, dass das Comic einen Umfang von 96 Seiten hat. Denn es handelt sich um einen alleinstehenden Comic und um keine Reihe. Das dürfte die hohe Anzahl an Seiten erklären. „Layla – Die Legende der blutroten Sümpfe“ erschien erstmals 2018 unter dem Titel „Layla – Conte des marais écarlates“ auf Französisch bei Dargaud Benelux (Dargaud-Lombard S. A.). Der Splitter Verlag brachte das Comic schließlich 2019 auf Deutsch heraus.
Überblick
Grenoy ist ein junger Mann aus Nosgrey, der Hauptstadt des Königreichs Flyn Yord. Er hat kein einfaches Leben, denn das Herz seiner Mutter ist von Melancholie befallen. Um ihre Bitterkeit ein wenig lindern zu können, macht sich Grenoy eines Tages auf den Weg in die Sümpfe, in der Hoffnung, seltene Früchte zu finden.
An jenem Morgen liegt ein blutroter Schleier über dem trüben Wasser der Sümpfe. Schließlich findet er die seltenen Früchte, nach denen er gesucht hatte. Nichts ahnend besteigt er einen Ast, um an die Früchte zu kommen. Doch plötzlich wird Grenoy von einer riesigen Schlange überrascht, die ihn angreift. Ihre großen, spitze Zähne, von denen das Gift der Schlange tropft, jagten ihm Furcht ein. Grenoy verliert daraufhin den Halt und stürzt in die Tiefe.
Er fällt ins Wasser. Als er aufblickt, kann er seinen Augen kaum Glauben schenken: Da steht eine Frau splitterfasernackt in einem von Blut getränkten roten Wasser vor einem Haufen lebloser Körper. Alles Kriegerinnen und Krieger. Hat diese Frau etwa all die Menschen auf dem Gewissen? Als die Frau Grenoy bemerkt, stürzt sie in seine Richtung, gefolgt von unzähligen Schlangen. Doch anstatt ihn sofort zu töten, flüstert sie ihm etwas in einer unbekannten Sprache ins Ohr und fletscht ihre spitzen Zähne, die die eine Schlange gleichen. Grenoy will schreien, denn er sieht seinen Tod kommen.
Als er wieder zu sich kommt, findet er sich am Rand der Sümpfe wieder. Er ist der Frau offenbar entkommen. Schnell tritt Grenoy seinen Rückweg nach Nosgrey an. Was er aber nicht weiß: Die Begegnung wird weitreichende Folgen haben. Denn seitdem muss er ständig an die Frau in den Sümpfen denken, die er „Layla“ nennt. Das Königreich Flyn Yord wird jedenfalls in Zukunft so manche Überraschung erleben…
Mein Fazit
Jérémy und Mika sind keine unbekannten Persönlichkeiten. Mit „Layla – Die Legende der blutroten Sümpfe“ haben sie eine Fantasy-Geschichte, in der es um Verrat, Mord und Intrigen geht. Die Zeichnungen sehen nicht nur toll aus, sondern sind zudem farbenprächtig und fangen das Flair der Hintergrundwelt ein. So zumindest mein Eindruck.
Beim Lesen des Comics hätte ich mir jedoch gewünscht, dass Jérémy und Mika das Comic lieber in eine kleine Reihe von vielleicht zwei bis drei Bänden aufgeteilt hätten. Denn die Geschichte macht teils große Zeitsprünge und manche Dinge kamen für mich einfach zu kurz. Wie zum Beispiel der Abschnitt, als Ananta, die Tochter von Layla, erzählt, wie ihre Mutter zu der Person wurde, wie Grenoy sie kannte. Dieser Abschnitt wurde lediglich auf zwei Seiten kurz abgehandelt. Auch die großen Zeitsprünge sind für meinen Geschmack teilweise zu groß. Hier hätten dem Comic meiner Meinung nach, ein oder zwei weitere Bände gutgetan.
Die Texte haben sich locker lesen lassen und die Schriftgröße ist optimal gewählt. Zumindest empfand ich das Lesen als nicht anstrengend und es kam keine Langeweile auf. Auch hält sich die Menge an Text in Grenzen. Sicher, es gibt Abschnitte, in denen es viel Text gibt, dann gibt es wiederum Abschnitte, die wenig bis gar keinen Text enthalten.
„Layla – Die Legende der blutroten Sümpfe“ ist in einer gebundenen Ausgabe (Hardcover) erschienen und hat einen Umfang von 96 Seiten. Deshalb ist es nicht verwerflich, dass das Comic mit 19,80 Euro in Deutschland und 20,40 Euro in Österreich ein wenig mehr kostet, als andere Comics aus dem Hause Splitter Verlag. Ich finde den Preis daher in Ordnung.
„Layla – Die Legende der blutroten Sümpfe“ – Eine spannende Fantasy-Geschichte, aus der durchaus ein wenig mehr hätte herausgeholt werden können.
Das Comic ist toll geworden, keine Frage. Denn der Leserin oder dem Leser wird eine spannende Fantasy-Geschichte geboten, in der es um Verrat, Mord und Intrigen geht. Die Entscheidung der Macher, nur alles in einem Band zu veröffentlichen, führt jedoch dazu, dass viel Potenzial verschenkt wurde. Man hätte durchaus mehr aus der Geschichte holen und manche Abschnitte ein wenig weiter vertiefen können. Nichtsdestotrotz lohnt sich ein Blick in das Comic, denn wie eingangs geschrieben, es ist ein tolles Comic. Freundinnen und Freunde der Fantasy werden beim Lesen von „Layla – Die Legende der blutroten Sümpfe“ auf ihre Kosten kommen.
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PS: Weitere Artikel zu Comics/Graphic Novels findet ihr hier.
Weitere Informationen:
Titel: Layla – Die Legende der blutroten Sümpfe (Layla – Conte des marais écarlates), Art: Comic, Genre: Fantasy, Verlag: Splitter Verlag (Deutsch), Dargaud Benelux (Französisch), Erhältlich: hier* (Deutsche Ausgabe) | hier* (Französische Ausgabe)
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