…dem Schmieden eines Bündnisses!
Hallo zusammen,
auch in diesem Monat haben wir Das Schwarze Auge gezockt und unsere derzeitige Kampagne fortgeführt. Nachdem die letzten beiden Spielsitzungen turbulenter waren, ging es dieses Mal deutlich ruhiger zu. Will damit sagen, dass die Helden von einem Konflikt mit Gargylen verschont geblieben sind.
Allerdings gibt es etwas Freudiges zu verkünden. Ich weiß ehrlich gesagt gerade nicht, wie lange wir schon die aktuelle Kampagne spielen und unser Spielleiter uns den Abenteuertitel vorenthält. Während dieser Spielsitzung wurde das Rätsel endlich gelöst. Ja, ihr habt richtig gelesen! Unser Spielleiter hat den Titel des Abenteuers verraten, den ich an dieser Stelle sehr gerne verkünde: Steinerne Schwingen.
Einige von euch werden den Titel vermutlich schon gewusst haben. Ich habe mich die ganze Zeit zusammengerissen und eine Suche in den diversen Suchmaschinen stets vermieden. Umso mehr habe ich mich natürlich gefreut, dass das Raten nun endlich ein Ende hat.
Doch genug davon, jetzt soll es mit dem Spielbericht weitergehen. Zunächst gibt es jedoch eine kurze Anmerkung:
Anmerkung zum Spielbericht
Der hier geschriebene Bericht ist reine Fiktion. Die komplette Handlung ist frei erfunden. Es handelt sich hierbei um einen Spielbericht aus unserer DSA-Spielrunde. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Achtung, Spoiler!
Der folgende Spielbericht ist aus der Sicht meines Helden, dem Rondrageweihten Adelar vom Tannenhain, geschrieben. Es ist deshalb gut möglich, dass der Bericht nicht alle Ereignisse beinhaltet. Das ist aber auch so gewollt, denn mein Held kann nur über die Geschehnisse schreiben, die er entweder selbst erlebt hat oder die ihm zugetragen worden sind. Dennoch besteht beim Lesen des Spielberichts akute Spoilergefahr! Wenn ihr das Abenteuer irgendwann selbst noch spielen möchtet, überlegt es euch bitte sehr genau, ob ein Lesen des Spielberichts wirklich sinnvoll ist. Natürlich muss das aber jeder für sich selbst entscheiden.
Den Spielbericht zu unserer vorherigen DSA-Spielsitzung findet ihr übrigens hier.
Und jetzt wünsche ich euch ganz viel Spaß beim Lesen des Spielberichts. Wenn ihr Fragen und/oder Anregungen habt, schreibt gern einen Kommentar.
Euer SteamTinkerer
In einer Nebengasse, irgendwo in Gareth
Der Kampf gegen die Gargyle war gewonnen! So viel stand fest. Wer war allerdings dieses Straßenmädchen, das von den Gargylen angegriffen worden war und warum überhaupt diese Angriffe? Diese Fragen, galt es nun zu klären.
Zwischen einigen Fässern und Kisten kauerte das junge Mädchen. Sie hatte aschblondes Haar und war in einfache graue Straßenkleidung gekleidet. Ich vermutete ihr Alter auf 20 Jahre, nicht älter. Als wir näherkamen, sah ich plötzlich einen grauen Kater, der mir bis dato noch gar nicht aufgefallen war. Das Tier schmiegte sich fest an das Mädchen. Vermutlich war es durch den Angriff völlig verängstigt.
Unbekanntes Straßenmädchen:
„Habt vielen Dank für eure Hilfe.“
Wir kamen mit dem Straßenmädchen ins Gespräch. Auf die Nachfrage von Hagen Alarion Zandor hin, ob auch wirklich alles in Ordnung sei, nickte sie zustimmend. Dann stellten wir uns alle nacheinander vor. Anschließend das Straßenmädchen, welches sich Desmona nannte.
Beim Erklingen dieses Namens verlor ich kurzzeitig die Fassung und merkte, wie ich mit leicht geöffnetem Mund vor dem Straßenmädchen stand. Unser Gespräch lief jedoch ohne Unterbrechung weiter. „Sollten wir tatsächlich Desmona, die Graue, gefunden haben?“, dachte ich und konnte es kaum glauben. Laut den mir bekannten Beschreibungen und Gerüchten hätte das Straßenmädchen aber durchaus infrage kommen können.
Während unserer Konversation stellte uns das Straßenmädchen immer mal wieder irgendwelche Fragen, die wir so gut es nur ging, auch beantworteten. Dabei gewannen wir ihr Vertrauen und in der Tat, das Straßenmädchen war Desmona, die Graue, und der Kater hieß Eslam.
Desmona, die Graue:
„Dank eures Einsatzes stehe ich in eurer Schuld. Ich denke, dass ich euch jemanden vorstellen sollte. Jedoch nicht mehr heute, sondern morgen.“
„Uns jemanden vorstellen?“, dachte ich. „Wer könnte das sein?“, kam in mir gleich die Frage auf. Nun gut, ich sprach diese Frage nicht laut aus, sondern behielt sie für mich. Wir erzählten Desmona, die Graue, noch, in welcher Herberge sie uns finden konnte. Dann verabschiedeten wir uns und machten uns auf zu unserer Unterkunft.
Zurück in der Herberge und Zeit für Besprechungen
Der Weg zurück zur Herberge „Schwert & Panzer“ verlief ohne besondere Ereignisse. Um die Wunden von Olin und Hagen behandeln zu können, suchten wir unterwegs noch einen Heiler auf. Rondra sei Dank, war er so freundlich uns zu begleiten und die Wunden der beiden Magier in der Herberge zu behandeln. Die beiden Magier brauchten dringend Ruhe, gab der Heiler unmissverständlich zu verstehen. Hagen und Olin bezahlten den Heiler und dieser machte sich von dannen.
Dann setzten wir uns alle noch kurz zusammen. Während sich Akja und ich ein Bier sowie ein Premer Feuer gönnten, besprachen wir das Vorgehen für den morgigen Tag.
Zwischen Hagen und mir kam es im Anschluss noch zu einer Diskussion. Ich wollte, dass der Magier hier in der Herberge nächtigte und nicht zurück zur Magierakademie ging. Allerdings weigerte sich Hagen vehement, da laut Dobran Ummingshausen, dem Wirt der Herberge, nur noch Platz im Schlafsaal war. Sämtliche Argumentationen meinerseits brachten nichts und so ließ ich Hagen Alarion Zandor schließlich ziehen.
Adelar vom Tannenhain, Rondrageweihter:
„Mein Freund, bitte sei vorsichtig!“
Dann verließ der Magier auch schon die Herberge und Olin ging auf sein Zimmer, um sich auszuruhen. Die Thorwalerin und ich blieben noch ein wenig im Schankraum sitzen und tranken in Ruhe unser Bier aus.
Jucho ist wieder da und hat Neuigkeiten
In der Herberge herrschte zu dieser Zeit ein Kommen und Gehen. Irgendwann betrat überraschenderweise Jucho den Schankraum. Er schaute sich kurz um und gesellte sich zu uns.
Jucho Milieski, Jäger:
„Freunde, ich habe Moricala, das Mädchen mit den Schwanenflügeln, getroffen. Jedoch war ein Gespräch nicht möglich, da ich ihre Sprache leider nicht verstanden habe. Nun, zumindest gehe ich davon aus, dass es sich um eine Sprache handelte. Durch einen gedanklichen Austausch von Bildern konnten wir uns dennoch auf eine Weise verständigen.“
Der Jäger hatte tatsächlich Erfolg gehabt. Das war eine großartige Neuigkeit. Und Jucho hatte noch weit mehr zu erzählen:
- Die Heimat Moricalas muss ein wunderschöner Wald sein.
- Es gibt zwei „wichtige“ Gargyle: Marmorklaue und Rosthaut.
- Marmorklaue ist ein schwarzer Löwe mit Flügeln, hat gelbe Augen und schwarze Krallen.
- Rosthaut besteht aus rostigem Metall, besitzt zerfetzte Flügel sowie einen Schweif mit einer dornenbesetzten Kugel (ähnlich wie ein Morgenstern). Sein Gesicht gleicht einer dämonischen Fratze.
- Die Gargyle aus der Glaserei gehörten zu Rosthaut.
- Moricala hat Jucho gezeigt, wie sie die Karte von Gareth in der Dachkammer erstellt hat.
Eine Menge Informationen und ich war froh, dass die Aktion von Jucho erfolgreich war. Zum Abschluss meinte Jucho noch, dass Moricala wohl unsere Hilfe benötigte. Warum, konnte er allerdings nicht sagen. Es war vielmehr eine Vermutung.
Dann begann ich damit, Jucho von unserm Kampf mit den Gargylen und der Bekanntschaft mit Desmona, die Graue, zu berichten. Der Jäger war sichtlich überrascht über die letzte Information und äußerte zugleich Bedenken, ob es vielleicht nicht Kalkül von Desmona, die Graue, war. Vielleicht war es das, vielleicht aber auch nicht. Jedenfalls vertraute ich ihr und Akja stimmte mir zu.
Mittlerweile war der Abend weit vorangeschritten und wir begaben uns auf unsere Zimmer.
Beinahe vergessen: Das Fest des Schwurs
Bereits in den frühen Morgenstunden stand ich auf und machte mich ein wenig frisch. Es war der 5. Rondra und irgendwie war mir so, dass am heutigen Tag etwas Besonderes anstehen würde. Doch was es nur? Mir wollte es partout nicht einfallen.
Ich war der Erste von uns, der im Schankraum eintraf. Wenig später kamen Akja, Jucho und Olin dazu. Hagen war ebenfalls pünktlich und ich war Rondra zutiefst dankbar, dass dem Magier während seines Wegs zur Magierakademie am gestrigen Abend nichts geschehen war. Bei einem Frühstück besprachen wir das heutige Vorgehen. Wir alle hofften, eine Nachricht von Desmona, die Graue, zu erhalten.
Die Zeit wollte ich jedoch nicht unnötig verstreichen lassen und deshalb in die Sankt-Adare-Sakrale gehen. Akja, Jucho, Hagen und Olin wollten hingegen die Zeit zum Erholen nutzen. Das war keine schlechte Idee. Wer von uns wusste schon, mit wem oder was uns Desmona, die Graue, bekannt machen wollte. Da war es selbstverständlich umso wichtiger, dass alle so fit wie möglich waren.
Auf meinem Weg zur Sankt-Adare-Sakrale sah ich plötzlich eine Vielzahl von Rondrageweihten, die ebenfalls zum Rondratempel wollten. Die anderen Geweihten hatten ihre feinsten Gewänder an. Ich hingegen trug meine Kleidung vom Vortag. Die Auseinandersetzung mit den Gargylen hatten auf dieser deutlich ihre Spuren hinterlassen. Irgendwas war heute, doch noch immer wollte es mir nicht einfallen.
Die Sankt-Adare-Sakrale war feierlich geschmückt und plötzlich traf es mich wie ein Hieb mit dem Rondrakamm. Am 5. Rondra fand der „Tag des Schwurs“ statt. „Wie konnte ich das nur vergessen?!“, ging es mir durch den Kopf und Verärgerung stieg in mir auf. Alle Mühe bedurfte es, um meine Verärgerung nicht den anderen Geweihten anmerken zu lassen.
Der „Tag des Schwurs“ ist nicht nur ein besonderer Tag, sondern der wichtigste Tag der Rondra-Kirche. Schließlich werden an diesem Tag die neuen Novizen der Rondra-Kirche eingeweiht. Diesem Fest konnte ich unmöglich fern bleiben und so mussten sich meine Mitstreiterinnen und Mitstreiter ein wenig gedulden. Nicht auszudenken, wenn ich den „Tag des Schwurs“ vergessen hätte.
Die Festlichkeiten dauerten ungefähr zwei Stunden. Ich genoss diesen Moment und erinnerte mich daran, als ich meine Weihung bekam. Einfach ein unvergesslicher und wunderschöner Augenblick im Leben. Anschließend machte ich mich aber zügigen Schrittes auf den Weg zurück zur Herberge.
Nachricht von Desmona, die Graue, erhalten
Meine Gefährten erwarteten mich bereits, als ich in der Herberge „Schwert & Panzer“ ankam. Einige von ihnen schauten mich verdutzt an, denn mein Gesicht zeigte Stolz und Entschlossenheit.
Adelar vom Tannenhain:
„Meine Freunde, bitte verzeiht meine Verspätung, doch heute ist der 5. Rondra. Also der Tag des Schwurs. Der höchste Feiertag der Rondra-Kirche, an dem die Novizen eingeweiht werden. An dieser Zeremonie und den dazugehörigen Feierlichkeiten musste ich teilnehmen. Das ist meine Pflicht als Geweihter der Rondra.“
Nachdem ich mein längeres Wegbleiben aufgeklärt hatte, ergriff Akja umgehend das Wort. Sie informierte mich darüber, dass Eslam, der graue Kater von Desmona, die Graue, eine Nachricht überbracht hatte.
Akja Thuresdottir, Kriegerin:
„Zum Sonnenuntergang sollen wir uns beim großen Wasserturm in der Weststadt einfinden.“
Bis zum vereinbarten Treffen hatten wir noch ein paar Stunden Zeit. Die Ereignisse der letzten Tage hatten uns gelehrt, vorsichtig zu sein. Deshalb wollten Jucho und ich vorab die Gegend um den großen Wasserturm auskundschaften. In unmittelbarer Nähe des Treffpunkts gab es die „Bardo Therme“ sowie die „Chella Therme“. Einer dieser beiden Thermen wollten wir im Anschluss einen Besuch abstatten.
Die anderen Mitstreiterinnen und Mitstreiter entschieden sich, die noch verbleibende Zeit weiter zum Erholen zu nutzen. Jucho und ich machten uns auf den Weg.
In die Weststadt und wieder zurück
Nur schleppend kamen wir voran, was dem regen Verkehr und dem Durcheinander auf den Straßen Gareths geschuldet war. Eine gefühlte halbe Ewigkeit später erhob sich der große Wasserturm vor uns. An seiner Fassade hingen oder standen einige Gargylen beziehungsweise Statuen. Keine fratzenartigen Wesen. Jucho war sich sicher, dass die Statuen, wenn es denn Gargyle waren, nicht zu Rosthaut gehörten.
Wir schauten uns genauestens in der Gegend umher, dabei entdeckten wir unter anderem die beiden Thermen. Keine von ihnen wirkte so richtig einladend, was mehr dem Baustil der Gebäude geschuldet war. Welche der Thermen wir besuchen wollten, stand noch aus. Letztendlich fiel unsere Entscheidung auf die „Bardo Therme“.
Ein paar Silber wechselten den Besitzer und wir durften die Therme benutzen. In einer kleinen Kabine zog ich mich um und verstaute meine Sachen sorgfältig. Dann ging ich in das Wasserbecken. Überall roch es nach Kräutern und Dampf stieg in die Höhe. Die Therme war nicht sonderlich gut besucht, sodass ich mich in dem Becken frei entfalten konnte. Als mein Blick dabei langsam durch den Raum schweifte, entdeckte ich einige Säulen, an denen Gargyle mit irgendwelchen Fratzen zu sehen waren.
So entspannt ich die Zeit in der Therme genoss, so unentspannt war Jucho. Andauernd brabbelte er irgendwas vor sich hin. Die Ereignisse der letzten Tage hatten ihn stark zugesetzt, das war offensichtlich. Ich versuchte mir nichts weiter anmerken zu lassen und ließ den Jäger weiter vor sich hinbrabbeln.
Ungefähr eine Stunde später verließen wir die „Bardo Therme“ wieder. Der Geruch von Kräutern hatte sich in meiner Haut und meinen Haaren verfestigt. Für uns wurde es an der Zeit zur Herberge zurückzugehen.
Das Treffen steht bevor
Kurz vor Sonnenuntergang saßen Akja, Hagen, Jucho, Olin und ich im Schankraum der Herberge zusammen. Penibel genau sprachen wir uns ab und gingen mögliche Szenarien durch. Einen Hinterhalt wollten wir, bei Rondra, unbedingt vermeiden. Nachdem alles so weit klar war, machten wir uns auf den Weg zum großen Wasserturm.
Dieses Mal ging es deutlich schneller voran. Die Straßen waren leerer geworden und die Hektik allmählich verfolgen. Und schon bald erreichten wir unser Ziel. Unweit des großen Wasserturms winkte uns wenig später eine humanoide Gestalt zu. Vorsichtig gingen wir in ihre Richtung. Zuerst hatte ich ein ungutes Gefühl, diese wich jedoch der Erleichterung, als ich erkannte, dass die Person Desmona, die Graue, war.
Desmona, die Graue:
Seid gegrüßt! Wir werden gleich den Wasserturm betreten. Ich möchte euch bitten, leise zu sein, damit Brandwig, der Wassermeister, nicht geweckt wird.
Dann ging sie zur Tür des Wasserturms und öffnete diese. Zunächst führte uns Desmona, die Graue, in einem Raum im Nebenturm. Ein großes mechanisches Werk aus Schöpfketten und Zahnrädern befand sich dort, stand allerdings still. Es ging schnurstracks an dem mechanischen Werk vorbei und wir gingen eine gewölbte Treppe hinauf. Vor einer Tür blieben wir stehen. Desmona, die Graue, schaute noch einmal zu uns.
Desmona, die Graue:
„Bevor wir den hinter dieser Tür gelegenen Raum betreten, möchte ich euch kurz noch etwas sagen. Dass mich die Gargyle angegriffen haben, war kein Zufall. Diese Wesen gehören zu einer Gruppe, die Rosthaut, einem aus rostigen Metall bestehenden Gargyl, unterstehen. Sie möchten einen gewissen Gegenstand haben.“
Gestatten, Marmorklaue
Desmona, die Graue:
„Rosthauts Gegenspieler heißt Marmorklaue. Er ist es, den ich euch heute vorstellen möchte. Denn es gibt eine Menge zu besprechen. Anscheinend ist auch Rosthaut auf euch aufmerksam geworden.“
Nach diesen Worten öffnete sie die Tür und direkt dahinter erstreckte sich ein schwach beleuchteter Raum. Als „Laterne“ bezeichnete Desmona, die Graue, diesen Raum. Einige Gargyle fand ich hier vor. Doch einer von ihnen war größer und bekam umgehend meine Aufmerksamkeit geschenkt. Der Gargyl hatte einen Löwenkopf und gelbe Augen, besaß Flügel und schwarze Krallen.
Desmona, die Graue:
„Gestattet, das ist Marmorklaue.“
Einen Augenblick später ertönte eine tief klingende, heisere und knurrende Stimme, die uns begrüßte. Es war die Stimme von Marmorklaue.
Adelar vom Tannenhain:
„Rondra zum Gruße, oh ehrwürdiger Marmorklaue. Mein Name ist Adelar vom Tannenhain, Geweihter der Rondra. Es ist mir eine große Ehre, hier sein und eure Bekanntschaft machen zu dürfen.“
Nach meiner Vorstellung deutete ich auf meine Gefährten, die sich nach kurzem Zögern ebenfalls vorstellten. Dann stellte uns Marmorklaue die anderen Gargyle in dem Raum vor: Felsenschwinge, Sphingenflug, Daglar, Griffon, Shiana und St. Parinor. Letzterer war der Gargyl, den wir vor noch gar nicht allzu langer Zeit aus den Fängen der Diener Rosthauts gerettet hatten.
Rosthaut, Aarbilar und Mandariel. Austausch von Informationen
Eine Konversation zwischen uns, Desmona, die Graue, und Marmorklaue begann. Fragen wurden gestellt und beantwortet. Dadurch bekamen wir allerhand neue und interessante Informationen:
- Marmorklaue wurde geschaffen, nicht geboren. War einst ein Sklave und kam mit der steinernen Festung nach Gareth. Jetzt möchte er wissen, wo er und seine Art herkommen.
- Marmorklaue verspürt den Drang, Gareth zu beschützen und möchte wissen warum.
- Laut Jucho muss Marmorklaue schon sehr, sehr alt sein.
- Marmorklaue bezeichnet seinen Widersacher, Rosthaut, als feige.
- Desmona, die Graue, erzählt von Feenkönig Mandariel und seinem Feenreich.
- In einer Kugel befinden sich die Überreste des Feenreichs von Mandariel. Desmona, die Graue, besitzt die Kugel und hat diese von ihrer einstigen Lehrmeisterin, Servena, überreicht bekommen.
- Die Zerstörung der Schattenpfade und Nirgendgassen sowie der Wandel Gareths wirkt sich auf die Globule aus.
- Desmona, die Graue, meint, dass Marmorklaue den Drang der Wächter verspürt.
- Moricala, das Mädchen mit den Schwanenflügeln, ist Marmorklaue und Desmona, die Graue, bekannt. Diese Gargyle dient weder Marmorklaue noch Rosthaut und gilt als neutral.
- Wir berichten von einem beschworenen Dämon aus der Domäne von Agrimoth. Sein Beschwörer heißt Aarbilar.
- Desmona, die Graue, ist bestürzt über unsere Informationen und froh, dass wir zusammengefunden haben. Sie wurde und wird von Rosthaut und seinen Dienern abgelenkt, sodass sie sich nicht um die Schattenpfade und den Nirgendgassen kümmern kann.
- Rosthaut, der Dämon aus der Domäne von Agrimoth und dessen Beschwörer, Aarbilar, könnten unter einer Decke stecken. Das könnte vielleicht der Grund sein, weshalb Rosthaut hinter dem Gegenstand von Desmona, die Graue, hinterher ist.
Das Gespräch dauerte eine ganze Weile und alle hörten gespannt den jeweiligen Rednern zu. Dann streckte Marmorklaue seine Pranke aus und zeigte uns ein Stück unförmigen Erzklumpen.
Ein kleines Stück Erzklumpen als Teil von etwas Größerem
Marmorklaue, Gargyl:
„Bei diesem Erzklumpen scheint es sich um ein Teil eines Portals zu handeln.“
Sofort war Olins Neugier geweckt worden. Zu seiner Überraschung übergab Marmorklaue ihm den Erzklumpen ohne irgendwelche Einwände, als er höflich fragte. Olin wirkte einen „Odem Arcanum“ und das Ergebnis war eindeutig: Der unförmige Klumpen Erz war magisch! Dann schaute sich der Magier den Gegenstand genauer an und roch sogar daran.
Olin Fuxfell, Graumagier:
„Schmiede! Der Erzklumpen riecht nach einer Schmiede!“
Ich beobachte Olin genauestens bei seinen Untersuchungen. So ein manchesmal musste ich mir dabei ein Lächeln verkneifen, wenn der Magier sein Gesicht verzog. Seine Bemühungen zeichneten sich, Rondra sei Dank, aus. So entdeckte Olin die Buchstaben „A“, „G“ und „M“ sowie das Wort „Schwelle“ lesen.
So weit, so gut, allerdings hatte Olin auch unschöne Nachrichten für uns. Der Erzklumpen schien dämonische Elemente zu besitzen, die mit Agrimoth verbunden waren. Jenem Erzdämon, aus dessen Domäne auch der von Aarbilar beschwören Dämon stammt.
Olin Fuxfell, Graumagier:
„Wenn dieser Erzklumpen ein Teil von einem Portal ist, wo befindet sich dann der Rest und wo genau führt das Portal hin?“
Das war eine sehr gute Frage und eine Diskussion brach aus. Rosthaut und Arbila könnten versuchen in Mandariels Feenreich einzudringen, was unbedingt verhindert werden musste.
Es klang nach einem sehr gefährlichen Unterfangen, was Desmona, die Graue, bestätigte. Allein schon deswegen, da der beschworene Dämon aus der Domäne von Agrimoth sich frei umher bewegte. Dieser Dämon musste vernichtet werden!
Ein Bündnis wird geschmiedet
Marmorklaue, Gargyl:
„Gagol muss zurückkehren! Er ist der Wächter des Feenreichs.“
Gagol soll laut dem „Märchen vom Wasserspeier“ der erste Gargyl in der Menschenwelt gewesen sein. Desmona, die Graue, war felsenfest davon überzeugt, dass Gagol tatsächlich existierte. Angeblich befand er sich hier irgendwo in Gareth. Sein Kopf sollte dem eines Falken ähneln und sein Körper eine humanoide Form besitzen und muskulös sein.
Zugleich brachte sie ein mögliches Bündnis zwischen uns, Marmorklaue und seinen Gefährten und Desmona, die Graue, ein. Dieses Bündnis sollte gegen Rosthaut und seinen Schergen bestehen und jeder von uns würde sein Teil dazu beitragen müssen.
Dann streckte sie ihre Hand in die Runde aus und nur einen Augenblick später legte Marmorklaue seine steinerne Pranke vorsichtig auf ihre Hand. Dann legte ich meine Hand auf Marmorklaues Pranke. Zu guter Letzt folgten meine Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Und so stand das von Desmona, die Graue, vorgeschlagene Bündnis!
Es gibt noch viel zu tun
Mit einem Bündnis allein war es jedoch nicht getan. Es gab noch eine Menge zu tun. Zum Beispiel mussten Antworten auf wichtige Fragen gefunden werden:
- Wo genau befindet sich Gagol in Gareth?
- Wie kommen wir in Mandariels Feenreich?
- Wie können wir Rosthaut, Aarbilar und dessen Dämon aufhalten?
- Können wir Moricala vielleicht davon überzeugen sich mit uns zu verbünden?
Marmorklaue, Gargyl:
„Jetzt, wo das Bündnis steht, sind wir gern bereit auf besondere Gegenstände Acht zu geben. Hier sind sie sicher. Auch eure Kugel, in der sich die Reste von Mandariels Feenreich befinden, können wir hier bewachen, Desmona.“
Ende
Nach dieser Szene unterbrachen wir die Spielsitzung. Wenn nichts schief geht, findet die nächste Spielsitzung im Juli 2017 statt. Mal schauen, wie das Abenteuer weitergehen wird.
Was wir zocken
Wir spielen Das Schwarze Auge. Es ist das erfolgreichste Pen & Paper – Rollenspiel in Deutschland, das 2015 in der 5. Edition bei Ulisses Spiele erschienen ist.
Weitere Anmerkungen zu Das Schwarze Auge:
Lust auf „Das Schwarze Auge“ bekommen? Das Grundregelwerk bekommt Ihr unter anderem hier. Und den Aventurischen Almanach findet Ihr hier.
Das Schwarze Auge, Aventurien, Dere, Myranor, Riesland, Tharun und Uthuria sind eingetragene Marken der Significant GbR. Alle Rechte von Ulisses Spiele GmbH vorbehalten.
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