Burg des Schreckens, ein Brettspiel aus den 1990ern für Das Schwarze Auge.
1992 erschien für Das Schwarze Auge ein Brettspiel mit dem Titel Burg des Schreckens. Vor weniger Tagen fand ich das Brettspiel zu einem passablen Preis, sodass ich nicht anders konnte, als es mir zuzulegen. Nur noch sehr vage kann ich mich an die Spielregeln und einige andere Details erinnern.

In den 1990er-Jahren waren Spiele wie HeroQuest total angesagt. Auch ich besaß das besagte Spiel. Für Das Schwarze Auge (DSA) erschien 1992 ein ähnliches Brettspiel mit dem Titel Burg des Schreckens. Natürlich hätte ich das Spiel gern gehabt, denn es stand schließlich der Name von Deutschlands erfolgreichstem Fantasy-Rollenspiel drauf. Doch dem war leider nicht so. Dafür besaß ein Freund aus damaligen Zeiten das Brettspiel. So weit ich mich noch erinnern kann, saßen wir oft zusammen und spielten das. Die Spielregeln waren nur mittelmäßig und Burg des Schreckens hatte gar nichts mit Aventurien zu tun. Aber hey, immerhin waren coole Figuren Bestandteil des Brettspiels aus dem Hause Schmidt Spiele und ließen sich mitunter gut mit denen anderer Spiele dieser Art für eigene Dungeons kombinieren. Was waren wir damals kreativ, unglaublich!
„Erinnerungen“ ist ein Blog-Artikelformat (Übersicht), indem ich meine Gedanken schweifen lasse und über verschiedene Themen aus vergangenen Tagen schreibe, die das fantastische Hobby der Pen-&-Paper-Rollenspiele betreffen.
„Burg des Schreckens“. Ein Stück Nostalgie zurückgeholt.
Dafür besaß ich HeroQuest – sogar mit den Erweiterungen – und war damit vollends zufrieden. Das spielten wir damals ebenfalls häufig und uns ist nie langweilig geworden. Zumindest kann ich mich daran erinnern. Und ich würde mich sicherlich daran erinnern, oder? Ja klar, ganz bestimmt! Egal, rückwirkend betrachtet, waren die 1990er-Jahre schon recht cool, was diese Art von Brettspielen anging. Obwohl ich Burg des Schreckens nie mein eigen nennen durfte, habe ich das Spiel dennoch gemocht. Jedoch habe ich es seitdem nie wieder spielen können. Aber vielleicht ist das auch besser so, denn so bleiben halt die schönen Erinnerungen. Ich kann mir sehr gut vorstellen – sollte ich das Brettspiel heute noch einmal spielen – dass ich enttäuscht sein würde. Möchte ich das? Mitnichten!

Zu einem passablen Preis erworben.
Wer heute Burg des Schreckens erwerben möchte, muss dafür teils ein gutes Sümmchen hinlegen. Vor wenigen Tagen hatte ich Glück und fand das Brettspiel zu Das Schwarze Auge zu einem passablen Preis. Laut der Artikelbeschreibung war der Inhalt vollständig und – das ist das Wichtigste – in einem guten Zustand. Anfangs war ich hin und her gerissen, ob ich mir das Spiel zulegen soll. Bei dem Preis war das nämlich gar keine so leichte Entscheidung. Meist wird der Sammler in mir jedoch schwach. Hinzu kam hier natürlich noch der Nostalgiefaktor. „Ach was solls“, dachte ich mir und erwarb das Brettspiel.
Zwei bis drei Tage später kam Burg des Schreckens gut verpackt an. Meine erste Amtshandlung war, das Brettspiel auf Vollständigkeit zu prüfen. Ja, bis auf eine Spielkarte – wenn ich mich nicht verzählt habe – ist der Inhalt vollständig und in einem wirklich guten Zustand. Der Vorbesitzer hatte das Spiel gut behandelt.
Ein tolles Gefühl, Burg des Schreckens nach so viele Jahren sein eigen nennen zu dürfen.

Das freute mich ungemein! Als Sammler ist es mir wichtig, dass sich die Produkte in einem guten Zustand befinden. Meine Sammlung zu Das Schwarze Auge ist recht überschaubar, wächst allerdings mehr und mehr. Dabei beabsichtige ich jedoch nicht, alles von Deutschlands erfolgreichstem Fantasy-Rollenspiel besitzen zu müssen. Das wäre für mich eine Art „Fass ohne Boden“ und in den mehr als 40 Jahren sind für DSA einfach zu viele Produkte erschienen. Deshalb schaue ich, welche Dinge mich interessieren und besorge mir die.
Aber zurück zu Burg des Schreckens. Das Brettspiel bereichert nun meine Sammlung. Vor, es zu spielen, habe ich es aus den zuvor genannten Gründen (siehe oben) nicht. Vielmehr habe ich mir ein Stück Nostalgie zurückgeholt. Es ist einfach ein tolles Gefühl, jenes Brettspiel – das wir in den 1990er-Jahren häufig spielten – sein eigen nennen zu dürfen. Was ich vielleicht früher oder später tun werde, ist, die Figuren für unsere DSA-Spielrunde zu verwenden.
Eckdaten:
- Titel: Das Schwarze Auge – Burg des Schreckens
- Art: Brettspiel
- Spieleranzahl: 2 bis 5
- Alter: Ab 10 Jahren
- Erscheinungsjahr: 1992
- Hersteller/Verlag: Schmidt Spiele
Beitrag von Hadmar von Wieser zum DSA-Brettspiel.
Mich interessiert die Geschichte eines Spiels. So auch zu Burg des Schreckens und wie es überhaupt zu dem Brettspiel kam. Dabei bin ich über einen Post von Hadmar von Wieser auf Facebook gestolpert, den er vor einigen Jahren dort verfasst hat und ich hier sehr gerne zitiere:
Schönes Fundstück, Runkel Rübe. Auch wieder so eine schrullige Anekdote aus meiner Jugend. SCHMIDT-Spiele war ja eigentlich ein Brett- und Kartenspielverlag (Mensch ärgere dich nicht) und wusste mit seiner Cashcow DSA nie recht etwas anzufangen. Ich erzählte Ulrich Kiesow, dass ich vor DSA schon Jahre lang Brettspiele erfunden und auch eines verkauft hatte. SCHMIDT wiederum sah, dass Heroquest in den USA ein Renner war und sagte zu Uli, was sie immer sagten: "Machen Sie so etwas auf deutsch." Also bekam ich den Auftrag, ein DSA-Brettspiel zu entwerfen. Alle zwei Wochen fuhr ich von Salzburg nach München, um einen neuen Prototyp zu präsentieren. Meine Präsentationen dauerten nie länger als 2 Minuten, weil der Geschäftsführer mich sofort unterbrach und mir eine neue Anweisung gab: "Machen Sie das dreidimensional." "Wir bekommen da einen Soundchip aus Taiwan. Bauen Sie den ein." (Nummer 3 habe ich erfolgreich verdrängt.) "Der Soundchip kostet 1 Mark je Stück. Das ist zu teuer. Nehmen Sie den Soundchip raus." "Wir werden da jetzt mal britische Profis ins Boot holen." Also wurde ich mit 28 nach London geflogen. (DSA verkaufte sich damals ja sechsstellig und nicht vierstellig; entsprechend viel Geld war da.) Vier Stunden Konferenz. Davon zweieinhalb Stunden Geschäftsführer über Schachtelgrößen und warum es ein Spielbrett geben muss. Der britische Profi sprach 20 Minuten. Ich 5 Minuten (womit ich meine Redezeit auf 250% gesteigert hatte). Mir wurde schnell klar, dass niemand im Raum an Aventurien interessiert war und auch niemand verstand, was ein Rollenspiel ist und warum es ganz anders funktioniert als ein Brettspiel, dass man einmal an einen Kunden verkauft. Und ich begann zu befürchten, dass viele Fans sich abgezockt fühlen würden. Kurz darauf rief mich der Geschäftsführer an ("Oh wow, er hat mich wahrgenommen!") und erklärte mir, dass er mich auszahlen wolle. Die Briten würden das jetzt machen. Aber er sei mir ja im Wort (das rechne ich ihm bis heute hoch an). Ich sagte die unanständigste Summe, die mir einfiel - und hörte, wie er am anderen Ende der Leitung erleichtert aufatmete. Kurz darauf waren die Orks grün, der Erzschurke hieß Nemesis, und das ganze Spiel sah aus wie Heroquest, nur schlechter und zwei Jahre später. Trotzdem verkaufte es sich wie geschnitten Brot und bekam mindestens vier Fortsetzungen. Das lehrte mich viel über Fans und Mainstream und warum in unserer Konsumgesellschaft Produkte so sind, wie sie sind. Der Trost für uns alle: Das Abschlagshonorar war noch immer so fett, dass ich es anlegen konnte und mir 10 Jahre später leisten konnte, die 7-Gezeichneten-Kampagne fertig zu schreiben, obwohl SCHMIDT pleite und Ulrich Kiesow tot waren. Die Fans, die dieses Spiel damals kauften, hatten also mitgeholfen, dass ich als letzter Rondrageweihter fast alleine die Queste beenden konnte … Meine Moral daraus Selbst die absurdesten Fehlschläge und peinlichsten Fehlgriffe können helfen, dich an ein Ziel zu bringen. Quelle: Hadmar von Wieser; Facebook
Was haltet ihr von dem Brettspiel?
Es sind noch weitere Brettspiele in früheren Zeiten für Das Schwarze Auge, wie Dorf des Grauens oder Die Schlacht der Dinosaurier, erschienen. Mal schauen, vielleicht werde ich mir das ein oder andere davon irgendwann zulegen. Nun aber eine Frage an euch: Habt ihr Burg des Schreckens gespielt? Und was haltet ihr davon? Okay, das waren jetzt zwei Fragen. Wie dem auch sei, schreibt eure Antwort gerne in die Kommentare.
PS: Wusstet ihr, dass ich Video-Content produziere? Hauptsächlich zu MIDGARD, aber ab und an auch etwas zu Das Schwarze Auge. Den YouTube-Kanal findet ihr hier. Schaut gerne vorbei und lasst, wenn euch der Content gefällt, ein Abo da. Darüber freue ich mich ganz dolle!
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Ein Freund hat Burg der Schrecken damals gehabt und wir haben es gespielt. Wir waren sehr enttäuscht, denn es war einfach nicht gut.
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