Der Auftrag des Königs
Hallo zusammen,
im ersten Teil des Spielberichts haben die Helden Manadariels Reich betreten und eine Audienz bei seiner Majestät bekommen. Doch wie geht es nun weiter und wird König Mandariel die Helden überhaupt anhören, nachdem sie Gagol mit in sein Reich genommen haben?
Es geht also spannend weiter. Mehr erfahrt ihr jetzt im zweiten Teil des Spielberichts.
Anmerkung zum Spielbericht:
Der hier geschriebene Bericht ist reine Fiktion. Die komplette Handlung ist frei erfunden. Es handelt sich hierbei um einen Spielbericht aus unserer DSA-Spielrunde. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Achtung! Spoilergefahr!
Der folgende Spielbericht ist aus der Sicht meines Helden, dem Rondrageweihten Adelar vom Tannenhain, geschrieben. Deshalb kann es gut sein, dass der Spielbericht nicht alle Ereignisse widerspiegelt. Das ist aber durchaus so gewollt! Schließlich kann mein Held nur über die Ereignisse berichten, die er entweder selbst erlebt hat oder die ihm von anderen Personen zugetragen worden sind. Dennoch besteht beim Lesen des Spielberichts akute Spoilergefahr.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! Ihr habt Fragen? Dann immer her damit! Am besten schreibt ihr einen Kommentar. Ich versuche stets, zeitnah zu antworten.
Euer SteamTinkerer
PS: Den ersten Teil des Spielberichts findet ihr übrigens hier.
Eine äußerst wichtige Angelegenheit
Mandariel, König:
„Ich muss schon sagen, dass es mutig von dir ist, hierher zu kommen, Gagol. Sicherlich werden deine Freunde einen guten Grund dafür haben, weshalb sie dich in mein Reich gebracht haben, obwohl ich dich verbannt habe. Also, was ist euer Anliegen?“
Ich ergriff umgehend das Wort und erzählte dem König von unserem Anliegen und was wir in Gareth bereits alles erlebt hatten. Unseren Kampf gegen den Dämon ließ ich dabei verständlicherweise nicht unerwähnt. Wie aus dem Nichts kam kurz darauf eine drachenartige Gestalt aus dem Schatten hervor, die weder ich noch meine Mitstreiterinnen und Mitstreiter bemerkt hatten.
König Mandariel wandte sich zu der drachenartigen Gestalt und sprach mit dieser in einem Flüsterton. Über irgendwas schienen sie sich zu beraten, leider konnte ich nicht verstehen, um was es dabei genau ging. Also wartete ich geduldig ab, bis wir wieder die Aufmerksamkeit des Königs hatten.
Mandariel, König:
„Das sind interessante Nachrichten, die ihr vorgetragen habt. Doch bitte erzählt mir mehr über die Gefahr, die in Gareth ihr Unwesen treibt.“
Jetzt sah Olin Fuxfell seine Stunde gekommen und holte wesentlich weiter aus, als ich es zu Anfang tat. König Mandariel hörte gespannt zu und ich vernahm eine plötzliche Gefühlregung in seinem Gesicht, als Akja Thuresdottir den Namen Desmona, die Graue, erwähnte.
Als Olin mit dem Erzählen fertig war, ergriff der König das Wort. „Vielen Dank für die ausführliche Schilderung.“, hörte ich ihn sagen. Dann schob er gleich hinterher: „So sagt mir, was ausgerechnet euch für die Bewältigung dieser Herausforderung qualifiziert?“
Ich wies noch einmal auf unseren erfolgreichen Kampf gegen den Dämon hin. Akja, Hagen, Jucho und Olin brachten sich in das Gespräch ebenfalls mit ein und ergänzten mich, wenn ich etwas Wichtiges vergessen beziehungsweise ausgelassen hatte. Wir steigerten uns in die Erzählung hinein und ich bekam den Eindruck, dass wir König Mandariel von unseren Fähigkeiten überzeugen konnten.
Gagol, Gargyl:
„Eure Majestät, ich möchte mich für meine Tat, die ich ein begangen habe, entschuldigen. Mein Verhalten war nicht richtig, dass weiß ich.“
Scheinbar zeigten Gagols Worte Wirkung. König Mandariel erhob sich von seinem Thron und gab uns ein Zeichen, ihm zu folgen. Wir betraten einen Seitenflügel des Palasts und anschließend führte uns König Mandariel zu einem, teils verfallenen und von Pflanzen überwucherten Turm.
Im Inneren des Turms erstreckte sich ein Brunnen. König Mandariel ging zum Brunnen und wischte vorsichtig über das Wasser. „Verschmutztes Wasser verwandelt sich in sauberes Wasser“, sagte er und schaute dabei zu uns. Dann winkte der König uns zu sich.
Mandariel, König:
„Schaut in den Brunnen und sagt mir, was ihr dort seht.“
Ich ging als Erster zum Brunnen schaute dort hinein. Das Wasser spiegelte mich wider, doch kurz darauf verschwand mein Spiegelbild und das Bild einer Stadt kam zum Vorschein. Ohne Frage, ich kannte diesen Ort! „Das ist doch Gareth. Besser gesagt, Neu-Gareth.“, sagte ich. Dann schauten meine Mitstreiterinnen und Mitstreiter ebenfalls in den Brunnen und sahen das Gleiche.
„Was ist das hier für ein Ort?“, fragte ich König Mandariel. Dieser erzählte uns von neun Türmen, die die Eigenschaften besaßen, in unsere Welt zu blicken. Drei von ihnen sind jedoch gefallen und nach Gagols Verbannung wurden sämtliche Zugänge zu Mandariels Reich geschlossen.
Mandariel, König:
„Geht zu den besagten Türmen und redet mit dessen Bewohnern. Überzeugt sie, dass die Gagolschwingen diese Orte wieder beziehen dürfen. Wenn ihr das schafft, bin ich gern bereit, einige erlassene Edikte wieder umzustoßen. Solltet ihr jedoch versagen, dann, ja dann bleibt Gagol auf immer verbannt. Seid ihr bereit, diese Aufgabe zu bewältigen?“
König Mandariel schaute erwartungsvoll zu uns und zu Gagol. „Das sind wir, eure Majestät.“, sagte ich mit lauten, klaren Worten.
Der König nickte uns zu, dann erzählte er uns davon, dass die Türme nach Gagols Verbannung an neue Vasallen übergeben worden waren. Welche Vasallen in welchem Turm lebten, konnte er uns jedoch nicht sagen.
Wir waren bereit, uns an die Arbeit zu machen. Doch König Mandariel benannte zuvor noch zwei von ihm erlassene Edikte: Das „Edikt der Einmaligkeit“ und das „Edikt der Zerstörung“. Diese galt es einzuhalten.
Der erste Turm
Fest entschlossen, König Mandariel nicht zu enttäuschen, verließen wir den Palast in der Mitte und begaben uns auf den Rückweg. Unser erstes Ziel war der Turm, wo wir den Eulerich, den Mäusling, die Turmdrachin und die Schildkröte getroffen hatten. Wenn wir diese vier überzeugen konnten, war der erste Turm bereits erledigt.
Im Vergleich zum Hinweg verlief der Rückweg reibungslos und erstaunlich schnell. Unser Weg führte schnurstracks die Wendeltreppe des Turms hinauf zur Dachterrasse. Dort saßen die vier Gestalten auf ihre Throne.
Um keine unnötige Zeit zu verlieren, ging ich auf die vier Gestalten zu und erzählte ihnen von unserem Auftrag, den wir von König Mandariel bekommen hatten. Sie bestätigten, dass sie die Bewohner dieses Turms waren. Ich gab mein bestes, die vier zu überzeugen. Die Unterstützung von Akja, Hagen, Jucho und Olin war mir dabei selbstverständlich sicher.
Ich rede und redete und redete und ließ keine Möglichkeit aus, auf die Wichtigkeit unseres Anliegens hinzuweisen. Unsere Mühen zeigten schließlich Wirkung, in dem sich die vier Gestalten beratschlagten. Einen Moment später kam Heidgard, der Eulerich, zu uns.
Heidgard, Eulerich:
„Nach intensiven Gesprächen sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass Mandariels Reich zu schützen ist. Deshalb erlauben wir einer Gagolschwinge, sich hier niederzulassen. Richtet das bitte seiner Majestät, König Mandariel, aus.“
„Bei Rondra, welch eine großartige Nachricht das doch war!“, ging es mir durch den Kopf. Wir notierten unseren ersten Erfolg und fragten zugleich bei den vier Gestalten nach, wo genau wir den nächsten Turm finden würden.
„Im Osten gibt es das sogenannte Bollwerk der Wildschweine und leicht südwestlich findet ihr den Turm der Vogelbiestinger“, antwortete Waghild von Berbö, die Turmdrachin.
Wir verabschiedeten uns und gingen in Richtung Osten, zum Bollwerk der Wildschweine.
Fortsetzung folgt…
Mit dieser Szene endet der zweite Teil des Spielberichts. Demnächst geht es mit dem dritten und voraussichtlich letzten Teil weiter. Dann wird sich zeigen, ob die Helden einen weiteren Erfolg verbuchen konnten oder nicht.
Weitere Informationen:
Spielsystem: Das Schwarze Auge (5. Edition), Verlag: Ulisses Spiele, Erhältlich: Grundregelwerk (Buch) | (PDF), Aventurischer Almanach (Buch) | (PDF)
Ihr seid auf der Suche nach einem geeigneten „Spielleiterschirm“? Dann euch doch diesen hier einmal an.
10.11.2017 20:05 Uhr: Kleinere Korrekturen vorgenommen.
Pingback:[:Das Schwarze Auge:] Irreführende Wege, komische Gestalten und ein Auftrag (Teil 3) – SteamTinkerers Kabinett des Wahnsinns