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[:Klönschnack:] Stadtflucht und Erkundungstour

Lesezeit: 6 Minuten

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Zeit für weitere Inspirationen.


Hallo zusammen,

ein paar wirklich tolle Tage habe ich im Wendland verbracht. Einer wunderschönen Region im Osten Niedersachsens.

Meine Planung für diesen Ausflug begann, als ich erfuhr, dass in Hamburg der G20-Gipfel stattfinden sollte. Es brauchte nicht lange, bis mein Entschluss zur „Flucht“ feststand. Und das Wendland bot sich für einen Ausflug an, da es mit dem Zug nur wenige Stunden von Hamburg entfernt ist.

Die Zeit im Wendland wollte ich ausgiebig dazu nutzen, besondere Orte aufzusuchen und diese auf Fotos festzuhalten. Das gesammelte Material möchte ich später für Inspirationen für mögliche Abenteuerideen für Pen & Paper – Rollenspiele verwenden. Außerdem hatte ich keine Lust auf den Wirbel, der während des G20-Gipfels in meinem geliebten Hamburg herrschen würde.

Aufbruch

Bereits am Mittwochnachmittag, 05.07.2017, machte ich mich auf den Weg. Der bevorstehende G20-Gipfel sollte vom 07.07. bis 08.07.2017 in Hamburg stattfinden. Um mögliche Ausfälle und/oder Verspätungen der Züge zuvorzukommen, verließ ich deshalb die Stadt ein paar Tage früher.

Jedoch schienen auch andere Hamburgerinnen und Hamburger die gleiche Idee gehabt zu haben, Hamburg während des G20-Gipfels zu verlassen. Zumindest war der Bahnsteig brechend voll. Lärm, Hektik und viele fragende Gesichter. All das und noch vieles mehr erlebte ich während des Wartens auf den Zug.

Apropos Zug, dieser fuhr pünktlich in den Hamburger Hauptbahnhof ein und glücklicherweise konnte ich noch einen der freien Plätze, die aufgrund der Menge an Fahrgästen sehr rar waren, ergattern. Pünktlich nahm der Zug seine Fahrt auf. Und mit einer Verspätung von ungefähr 15 Minuten (vielleicht auch ein paar Minuten mehr) kam ich in Uelzen an.

Von dort aus setzte ich meine Reise in Richtung Wendland fort. Für die nächsten Tage war Lüchow, eine der beiden Kreisstädte, mein Zuhause.

Erkundungen

Bis auf das Schloss Ludwigslust hatte ich mir keine bestimmten Reiseziele ausgesucht. Wobei sich dieses gar nicht im Wendland befindet, sondern, wie es der Name bereits erahnen lässt, in der Stadt Ludwigslust. Bei den Ausflugsorten wollte ich mich auch nicht nur auf das Wendland beschränken.

Donnerstag, 06.07.2017

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Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, auch wenn es ziemlich schwül war. Meinetwegen hätte es gern etwas kühler sein können, aber gut, ich wollte mich nicht beschweren. Es regnete nicht und darüber war ich froh.

Als Ausflugsziel stand das Schloss Ludwigslust in der gleichnamigen Stadt an. Darüber hatte ich schon viel Gutes gehört, war aber noch nie dort gewesen. Das wollte ich jetzt nachholen und ja, ich war von dem Besuch nicht enttäuscht.

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Im Schloss Ludwigslust fühlte ich mich in ein Reich der Fantasie versetzt. Ein Raum war prachtvoller als der andere. Leider verging die Tour durch das Schloss einfach viel zu schnell. Zwischendurch kam ich noch in den Genuss, eine Reportage über die Restaurierung des Schlosses anzuschauen.

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Ein wenig Wehmut empfand ich, als ich die Rückreise antrat. Eines kann ich jedenfalls sagen: Es war ein fabelhafter Tag gewesen! Anders kann ich ihn einfach nicht beschreiben.

Freitag, 07.07.2017

Die Aktivitäten des Vortags steckten noch tief in meinen Knochen, deshalb beschloss ich, diesen Tag ein wenig ruhiger angehen zu lassen. Lüchow, eine der beiden Kreisstädte, stand dieses Mal im Mittelpunkt.

Das Wetter zeigte sich erneut von einer sehr guten Seite, obwohl es ab und an zu kleineren Regenschauern kam. Mit einem Fahrrad ausgerüstet fuhr ich hin und her, kreuz und quer durch Lüchow. In einem kleinen Café mitten in der Innenstadt machte ich Halt und trank eine Kleinigkeit. Dieser Tag war wirklich großartig.

Das sollte es aber nicht gewesen sein: Über Twitter und anderen Plattformen las ich erstmals von Unruhen in Hamburg, die am Rande des G20-Gipfels stattfanden. Nachdem ich mir diverse Berichte angehört/gelesen und Videos angeschaut hatte, war ich mit meinen Gedanken stets in Hamburg.

Den Abend verbrachte ich zunehmend damit, Berichte zu lesen und Videos zu schauen, die den G20-Gipfel in Hamburg thematisierten. Sprachlosigkeit ergriff von mir Besitz, als ich Bilder von der Zerstörung sah. Brennende Autos, eingeschlagene Fenster, brennende Barrikaden. Unfassbar, dass diese Zustände in meinem geliebten Hamburg herrschten. Bürgerkriegsähnliche Zustände.

So bestürzt ich auch war, wollte ich mir meine gute Laune nicht vermiesen lassen. Deshalb beschäftige ich mich nebenbei mit „Das Schwarze Auge“, las in „Aventurisches Götterwirken“ sowie im „Grundregelwerk“. Eine Auffrischung der Spielregeln konnte ja nie schaden.

Samstag, 08.07.2017

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Gorleben! Das war das erste Ziel am Samstag. Vielen dürfte dieser Ort durch die Castor-Transporte bekannt sein. In Gorleben wird dieser atomare Müll zwischengelagert und eine Zeit lang wurde der Salzstock als mögliches Endlager gehandelt. Anscheinend wurde dieser Plan zu den Akten gelegt, wenn ich diesen Artikel vom NDR richtig deute.

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Auf einem Feld, unweit vom Salzstock Gorleben entfernt, erhob sich ein Schiff, die Beluga. Der Anblick dieses Schiffes war faszinierend und es hat eine lange Geschichte vorzuweisen (hier geht es zu einem Artikel auf Wikipedia).

In unmittelbarer Nähe der Beluga entdeckte ich in einem kleinen Waldstück so eine Art „Info-Dorf“ (ich nenne das jetzt einfach Mal so). Das weckte umgehend mein Interesse. Eine gelbe Tonne, auf dem das Strahlenwarnzeichen prangte, begrüßte mich als Allererstes. Oh je, irgendwie verspürte ich bei dem Anblick plötzlich kein schönes Gefühl.

Wie dem auch sei, ich schaute mich in dem „Info-Dorf“ ein wenig um, las mir die dortigen Aushänge durch und ging dann weiter in Richtung Salzstock.

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Mir war natürlich bewusst, dass ich den Salzstock nicht betreten konnte. Das wollte ich auch gar nicht. Vor einem der Tore blieb ich stehen, nahm einige Fotos auf und ging wieder zurück.

Meine Erkundungsreise setzte ich fort und führte mich erneut auf die andere Elbseite. Das Reiseziel: Rühstädt. Dieser Ort ist bekannt durch seine vielen Storchennester. Die Fahrt dort hin gestaltete sich allerdings sehr abenteuerlich. Eine Umleitung sorgte nämlich für einen spürbaren Umweg. Sicherlich gab es eine Abkürzung, die ich als Nicht-Einheimischer natürlich nicht kannte.

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Ich muss gestehen, dass ich es nicht so richtig glauben wollte, was die Storchennester anging. Allerdings wurde ich bei meiner Ankunft in Rühstädt ganz schnell eines Besseren belehrt. In diesem Ort gibt es viele, sehr viele Storchennester und natürlich auch Störche. Für mich war das eine Premiere, denn so viele Nester und Störche an einem Ort hatte ich zuvor noch nicht gesehen. Allein deswegen hatte sich die Reise schon gelohnt.

Während des Rückwegs entdeckte ich eine Kirche, genauer die St. Johannis Kirche, in Kietz. Letzterer ist ein kleiner Ort zwischen Lenzen und Dömitz. Die Kirche erregte aufgrund ihrer Lage und Architektur auf Anhieb meine Aufmerksamkeit. Deshalb nahm ich diese kurzerhand in die Liste meiner Reiseziele auf.

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Leider war die Kirche verschlossen, sodass ein Betreten für mich nicht möglich war. Das war aber auch nicht weiter tragisch. Alternativ nahm ich das ein oder andere Foto auf und setzte anschließend meine Rückreise nach Lüchow fort.

Wieder zurück, informierte ich mich via Twitter & Co. über die aktuelle Lage in Hamburg. Den Rest des Abends widmete ich mich „Das Schwarze Auge“ und las außerdem mit „Die Meister der Inquisition“ eine Graphic Novel.

Rückreise

Mit dem Sonntag, 09.07.2017, war der letzte Tag meines Kurzurlaubs angebrochen. Alles stand im Zeichen meiner Rückreise. Den Vormittag verbrachte ich damit, meine Sachen zusammenzupacken. Kurz vor 12:00 Uhr trat ich schließlich meine Rückreise an, um rechtzeitig die Bahn in Lüneburg in Richtung Hamburg bekommen zu können.

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In Lüneburg angekommen hatte ich noch eine kurze Verschnaufpause. Diese nutzte ich, um fix einen Kaffee zu konsumieren und begab mich anschließend zum entsprechenden Bahnsteig. Planmäßig fuhr der Zug in Richtung Hamburg ein.

Eine schöne Zeit ging zu Ende, ich war aber heilfroh wieder in Hamburg zu sein.

Fazit

Mein Kurzurlaub und die damit verbundenen Erkundungstouren haben sich gelohnt. Warum? Ich habe mich von den besuchten Orten inspirieren lassen und werde versuchen, diese Inspirationen in mögliche Abenteuer für Pen & Paper – Rollenspiele einfließen zu lassen.

Gerade das Schloss Ludwigslust mit seiner Geschichte bietet so viel Stoff für ein tolles Fantasy-Abenteuer. Oder die Geschichte um den Salzstock Gorleben könnte man ideal in ein Cthulhu-Abenteuer einfließen lassen. Zudem eignen sich die aufgenommenen Bilder sehr gut als Vorlagen für Zeichnungen.

Nebenbei habe ich mich mit „Das Schwarze Auge“ beschäftigt und im „Grundregelwerk“ sowie in „Aventurisches Götterwirken“ gelesen. Das fantastische Hobby der Pen & Paper – Rollenspiele kam also auch bei meinem Kurzurlaub nicht zu kurz.

Das Einzige, was zwischenzeitlich einen Schatten über das Ganze warf, waren die Unruhen in meinem geliebten Hamburg während des G20-Gipfels. Aber ja, mein Kurzurlaub hat sich gelohnt und ich werde irgendwann bestimmt wieder auf eine Erkundungstour gehen.

Euer SteamTinkerer

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