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    • Redaktion Phantastik

[:Das Schwarze Auge:] Wiedersehen mit alten Bekannten, eine seltsame Krankheit und skurrile Utensilien

Lesezeit: 13 Minuten

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Die Reise nach Unter-Gareth beginnt!


Hallo zusammen,

eine gefühlte halbe Ewigkeit ist es her, dass wir das letzte Mal unsere DSA-Kampagne gespielt haben. Darüber verlor ich bereits hier ein paar Worte. Umso größer war die Freude, als wir uns am 05.03.2017 trafen und die laufende Kampagne fortsetzten.

Wir waren alle sehr gespannt darauf, was die Helden wohl erwarten würde. Und eine weitere Frage stand natürlich noch im Raum: „Würde unser Spielleiter endlich den Abenteuertitel verraten?“ Hier kann ich bereits vorab sagen, dass wir den Titel noch nicht erfahren haben. Leider, so müssen wir uns noch etwas gedulden. Früher oder später wird der Zeitpunkt kommen und wir den Titel erfahren.

Wie dem auch sei, die Spielsitzung war wieder einmal sehr spaßig gewesen. Mir persönlich hat das Abenteuer gut gefallen, auch wenn ich irgendwie das Gefühl nicht los werde, dass wir in der gesamten Zeit durchaus hätten mehr schaffen können. Aber gut, es ist eben so, wie es ist.

Bevor es mit dem Spielbericht losgeht, gibt es noch eine kurze Anmerkung:

Der hier geschriebene Bericht ist reine Fiktion. Die komplette Handlung ist frei erfunden. Es handelt sich hierbei um einen Spielbericht aus unserer DSA-Spielrunde. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Achtung! Akute Spoilergefahr!

Der folgende Spielbericht ist aus der Sicht meines Helden – dem Rondrageweihten Adelar vom Tannenhain – geschrieben. Was wiederum bedeutet, dass der Bericht nicht alle Ereignisse beinhaltet. Das ist aber so gewollt, denn mein Held kann nur über die Geschehnisse berichten, die er entweder selbst erlebt hat oder die ihm zugetragen worden sind. Dennoch besteht beim Lesen des Spielberichts akute SPOILERGEFAHR! Bitte überlegt es Euch deshalb sehr gut, ob Ihr den Bericht wirklich lesen wollt. Natürlich muss das aber jeder für sich selbst entscheiden.

Außerdem lege ich Euch den letzten Spielbericht ans Herz. Damit eventuelle Fragen beantwortet werden können, ist es ratsam, wenn Ihr den Bericht vorab lest.

Ich wünsche Euch ganz viel Spaß beim Lesen! Wenn Ihr Fragen oder Anmerkungen habt, hinterlasst gern einen Kommentar.

Euer SteamTinkerer

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Wichtige Informationen zu Unter-Gareth

Magisterin Chrysella Stoerrebrandt gab ihr Wissen über Unter-Gareth an uns weiter. Unter anderem erwähnte sie dabei ein Wesen namens „Feistwanst“. Ein uralter Grubenwurm, der um die sieben Schritt groß sein, bestialisch stinken und seinen Hort irgendwo in Unter-Gareth haben sollte. Dieser Grubenwurm könnte für uns durchaus eine Gefahr darstellen, wenn wir nicht vorsichtig wären. Durch den Absturz der Fliegenden Festung hatte sich Unter-Gareth sogar noch vergrößert.

Aber das war noch lange nicht alles. Die Hesindegeweihte wies uns eindringlich darauf hin, offenes Feuer nach Möglichkeit zu vermeiden. Faulgase könnten für Explosionen sorgen, die unbedingt zu vermeiden waren. Und zu guter Letzt bekamen wir noch die Information, dass die Abwasser derzeit niedrig waren und der Gestank in Unter-Gareth umso eindringlicher sei.

Hagen wich ein wenig vom Thema ab, als er die Magisterin Chrysella Stoerrebrandt nach Schutentrift fragte. Daraufhin erhielten wir Antwort, dass sich Schutentrift in Sonnengrund befand und keinen sonderlich guten Ruf hatte. Vor Kurzem wurden dort vermehrt Leichen von Tieren und Menschen aufgefunden. Es war ein Elendsviertel.

Dann lenkte ich das Thema wieder zurück in die richtige Richtung. Schließlich ging es darum, wie wir sicher nach Unter-Gareth kommen und wieder zurück. Dabei war noch eine wesentliche Frage gar nicht gestellt worden: „Wer würde uns nach Unter-Gareth bringen und durch Unter-Gareth führen?“ Diese Frage stellte ich auch zugleich der Hesindegeweihten.

„Euer Gnaden, wendet Euch am besten an Dobran Umminghausen, dem Wirt der Taverne Schwert & Panzer. Er war einst ein erfahrener Abenteurer und kennt sicherlich jemanden, der Euch und Eure Gefährten sicher nach Unter-Gareth bringen und führen kann.“ – Magisterin Chrysella Stoerrebrandt, Geweihte des Pentagon-Tempels

Plötzlich kam eine Diskussion innerhalb der Gruppe auf. Wieder einmal ging es darum, die weitere Vorgehensweise zu besprechen. Bevor wir Dobran Umminghausen aufsuchten, wollten wir alle notwendigen Besorgungen für eine Reise nach Unter-Gareth machen. Es galt keine weitere Zeit zu verlieren und wollten bestens vorbereitet sein. So bedankten wir uns vielmals bei der Hesindegeweihten und machten uns auf den Weg.

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Wiedersehen mit alten Bekannten und eine schreckliche Nachricht

Auf einem kleinen Markt kauften wir die wichtigen Gegenstände ein. Von Seilen über Ersatzkleidungen bis hin zu Heiltränken war alles dabei. Dabei gab ich eine beachtliche Menge an Geld aus. Meinen Mitstreitern ging es selbstverständlich nicht anders. Schließlich musste so ein Vorhaben, eine Reise nach Unter-Gareth, sorgfältig geplant werden.

Als wir alles so weit erledigt hatten, machten wir uns auf den Weg in Richtung Taverne „Schwert & Panzer“. Doch plötzlich nahm ich aus der Ferne eine vertraute Melodie wahr. Hagen und Olin hörten diese auch. Wir schauten uns nur kurz an und gingen gemeinsam in die Richtung, aus der wir die Melodie wahrnahmen. Jucho war sichtlich ein wenig verwirrt, folgte uns aber.

Plötzlich sahen wir den Minnemann! Er war es, der die uns bekannte Melodie spielte. Als er uns sah, winkte er uns sofort zu sich. Wir folgten seiner Gestik und gingen zu ihm. Der Minnemann war sichtlich erfreut uns zu sehen und wollte mit uns in aller Ruhe reden. Deshalb suchten wir zunächst einen etwas ruhigeren Platz in einer Nebengasse auf. Was wir dann allerdings vom Minnemann zu hören bekamen, war schrecklich.

Freunde! Schön, dass ich Euch gefunden habe. Eine fürchterliche Krankheit hat die Leute vom Dämmertor befallen und bereits einige Opfer gefordert. Die Betroffenen haben zumeist hohes Fieber, scheinen förmlich von innen heraus zu verbrennen und die Haut weist eitrige Wucherungen auf. Es ist schlimm, wahrlich schlimm! – Minnemann

Zu unserer Erleichterung erzählte der Minnemann, dass Radewick bereits nach einer entsprechenden Medizin forschte. Letzterer benötigte jedoch unbedingt unsere Hilfe. Der Minnemann überreichte uns drei Schleier, mit denen es möglich war, Radewick wahrnehmen zu können. Er bat uns, zum Hungerturm zu reisen und mit Radewick zu sprechen. Was wir vom Minnemann gehört hatten, war furchtbar. Deshalb folgten wir der Bitte und machten uns umgehend auf den Weg.

Auf dem Weg zum Hungerturm informierte ich Jucho darüber woher wir den Minnemann und Radewick kannten. Wenig später waren wir auch schon am Ziel. Schnellen Schrittes betraten wir den Hungerturm und suchten Radewick auf, den wir dank den vom Minnemann überreichten Schleiern ohne Weiteres wahrnehmen konnten. Jucho hatte allerdings keinen Schleier bekommen. Deshalb erfolgte das Gespräch mit Radewick nur mit Olin, Hagen und meiner Wenigkeit.

Radewick sah besorgt aus und schien in den letzten Tagen wenig Schlaf bekommen zu haben. Wir führten ein intensives Gespräch mit ihm, dabei wirkte er ein wenig fahrig.

„Schön Euch wieder zu sehen. Sicherlich hat Euch der Minnemann bereits über die Krankheit, die die Leute vom Dämmertor befallen hat, unterrichtet. Ich bin dabei eine Medizin zu erschaffen, doch dafür benötige ich noch einige wichtige Zutaten. Und da kommt Ihr ins Spiel, meine Freunde.“ – Radewick

Von folgenden Zutaten war die Rede:

  • Reines Quellwasser
  • Grubenwurmkot
  • Urin eines Tiefzwergs
  • Lackmusfarbstoff

Hagen merkte an, dass man zur Gewinnung von Lackmusfarbstoff auch gewöhnliches Traschbartkraut verwenden könnte. Alle anderen Zutaten würden wir stattdessen in Unter-Gareth bekommen. Das passte ja, also nahmen wir den Auftrag von Radewick an. Nach einer kurzen Verabschiedung gingen wir zu unserem eigentlichen Ziel: Die Taverne „Schwert & Panzer“.

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Ein Gespräch mit einem einstigen Abenteurer

Unser Weg zur Taverne verlief ohne besondere Vorkommnisse, allerdings war ein Vorankommen nicht immer ganz einfach. Auf den Straßen Gareths herrschte, wie beinahe jeden Tag, ein reges Treiben. Irgendwann kamen wir zur Taverne an. Und, wer hätte es gedacht, diese war gut besucht. Dobran Umminghausen war gut eingespannt und hatte erst zu einem späteren Zeitpunkt für uns Zeit. So warteten wir geduldig ab.

Nachdem sich der Besucherstrom ein wenig gelegt hatte, gesellte sich der Wirt zu uns. Seitdem ich in Gareth bin, habe ich eine Unterkunft in dieser Taverne. In der Vergangenheit hatte ich immer wieder die Gelegenheit für ein Gespräch mit Dobran Umminghausen gehabt. Dadurch konnte sich ein gewisses Vertrauen aufbauen, das sich in dem jetzigen Gespräch auszahlen sollte.

„Rondra zum Gruße, Dobran! Wir möchten nach Unter-Gareth und haben von Magisterin Chrysella Stoerrebrandt erfahren, dass Ihr für eine Expedition der richtige Ansprechpartner für uns seid. Vielleicht kennt Ihr ja jemanden, der uns nach Unter-Gareth bringen und durch Unter-Gareth führen könnte.“ – Adelar vom Tannenhain, Rondrageweihter

Der Wirt war über meine direkte Art positiv überrascht, denn er kannte nur wenige Personen, die gleich auf den Punkt kamen. Und Dobran teilte uns mit, dass er tatsächlich jemanden kannte, der für uns als Expeditionsleiter infrage kommen könnte. Er würde mit der besagten Person sprechen und uns gleich morgen früh eine Rückmeldung geben. Das hörte sich sehr gut an!

Nachdem das geklärt war, sprach ihn gleich auf den Grubenwurm Feistwanst an. Ich erhoffte mir, dass der Wirt eventuell weitere Informationen zu diesem Wesen haben könnte. Und in der Tat, die hatte er.

„Feistwanst ist ein sehr altes Wesen und lebt irgendwo im Nordosten. Um ihn ranken sich viele Geschichten, ob diese auch alle der Wahrheit entsprechen, kann ich nicht sagen. Richtig ist jedoch, dass Grubenwürmer bestialisch stinken und mit Drachen verwandt sind. Allerdings, und das nicht unwichtig, speien Grubenwürmer kein Feuer. Da sie in der Dunkelheit leben, mögen sie das Licht der Praiosscheibe nicht sonderlich.“ – Dobran Umminghausen, Wirt der Taverne „Schwert & Panzer“

Das waren eine ganze Menge Informationen und ich war schon auf den morgigen Tag gespannt. Bevor wir uns zur Nachtruhe legten, vereinbarten wir, dass wir uns am nächsten Tag zur siebten Stunde hier im Schankraum wieder einfinden werden. Dann ging ich auf mein Zimmer.

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Treffen mit unserem Expeditionsleiter

Am nächsten Morgen machte ich mich rechtzeitig für den Tag zurecht. „Ob Dobran seinen Kontakt davon überzeugen konnte, uns nach Unter-Gareth zu bringen?“, schoss es mir dabei durch den Kopf.

Pünktlich zur siebten Stunde stand ich im Schankraum der Taverne. Der Wirt war auch schon da und ein Lächeln zierte sein Gesicht. Ich bestellte mir ein Frühstück und suchte mir einen Platz. Einen Augenblick später betraten auch schon Jucho und Olin den Schankraum und taten es mit bezüglich der Bestellung eines Frühstücks gleich, dann gesellten sie sich zu mir. Nur von Hagen fehlte noch jede Spur. Wo er wohl sein mochte?

Dobran Umminghausen brachte uns das Frühstück und etwas zu trinken. „Lasst es Euch schmecken!“, meinte er freundlich zu uns. Dann begab er sich zum Tresen. Nachdem wir mit Speis und Trank fertig waren, räumte der Wirt zunächst ab und setzte sich anschließend zu uns. Hagen war noch immer weit und breit nicht zu sehen. Langsam stieg in mir eine Wut auf. Denn höchstwahrscheinlich hatte der Magier den Termin wieder verschlafen.

„Euer Gnaden, werte Herren, ich habe eine frohe Botschaft für Euch. Mein Kontakt hat sich bereit erklärt, Euch nach Unter-Gareth zu bringen. Selbstverständlich wird Euch auch durch Unter-Gareth führen. Der Herr, von dem ich rede, heißt Edo Tulop. Er erwartet Euch in den nächsten zwei Stunden in der Nähe des Hippodroms. Wenn Ihr also noch immer an einer Expidition nach Unter-Gareth interessiert seid, dann solltet Ihr Euch sputen.“ – Dobran Umminghausen, Wirt der Taverne „Schwert & Panzer“

Natürlich waren wir, bei Rondra, nach wie vor entschlossen uns nach Unter-Gareth zu begeben. Schließlich hatten wir einen Auftrag zu erledigen. Auf Nachfrage von mir erzählte uns Dobran noch ein wenig über Edo Tulop. Dadurch erfuhren wir, dass er ein wenig speziell war. Anscheinend fühlte sich unser künftiger Expeditionsleiter in Unter-Gareth wesentlich wohler, als in Gareth selbst. Doch das nur am Rande bemerkt. Viel mehr zerbrach ich mir den Kopf, wo denn Hagen blieb. Für so ein Verhalten hatte ich keinerlei Verständnis, und da die Zeit drängte, hatten wir keine Zeit ihn bei der Magierakademie aufzusuchen.

Wir holten unsere Reiseausrüstung und machten uns direkt auf dem Weg zum Hippodrom. Unterwegs füllten wir an einem Brunnen noch schnell unsere Wasserschläuche auf. Immer wieder schaute ich mich um. Vielleicht hatte Rondra ein Nachsehen und ich würde Hagen irgendwo entdecken können. Doch dem war nicht so. Zu so früher Stunde waren die Straßen Gareths noch nicht so belebt, daher kamen wir relativ zügig voran.

Beim Hippodrom angekommen, sah ich in den Schatten einer Ausbuchtung eine Gestalt mit zerschlissener Kleidung, die auf irgendwen oder irgendwas zu warten schien. Ich wusste nicht warum, aber ich war ziemlich sicher, dass das Edo Tulop war. Also begab ich mich zielstrebig in Richtung der Person. Olin und Jucho folgten mir. Was sollten sie auch anderes tun?

„Rondra zum Gruße, der Herr! Sagt, seid Ihr Edo Tulop?“ – Adelar vom Tannenhain, Rondrageweihter

Die Person war um die 30 Jahre alt, besaß verfilztes Haar und sein Körper wies unzählige Narben auf. Dieser Mann musste schon eine Menge Abenteuer erlebt haben. Allerdings war die Person auch sehr schmutzig.

Der Mann beantwortete meine Frage mit einem knappen: „Ja.“

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Die Expedition nach Unter-Gareth beginnt

Bevor ich tiefer ins Gespräch mit Edo Tulop eingehen konnte, vernahm ich hinter mir plötzlich ein Keuchen. Irgendwie kam mir das bekannt vor. Also drehte ich mich um und zu meinem Erstaunen sah ich Hagen Alarion Zandor! Rondra hatte tatsächlich ein Nachsehen mit uns und der Magier war noch rechtzeitig zu uns gestoßen. Nichtsdestotrotz spürte ich in mir noch immer diese Wut. Deshalb warf ich dem Magier einen grimmigen Blick zu, dann wandte ich mich wieder zu unserem Expeditionsleiter.

Wir konnten uns auf einen akzeptablen Preis einigen und bezahlten Edo Tulop für drei Tage im Voraus. Dann ging er mit uns ins Hippodrom, mussten dort unsere Augen verbinden und dann führte er uns kreuz und quer irgendwo hin. Es ging Stufen rauf und ab, von einer Ecke um die nächste und schon bald hatte ich komplett die Orientierung verloren. Ich nahm nur noch wahr, dass es mit einem Mal immer dunkler wurde. Dann irgendwann durften wir die Augenbinden wieder abnehmen.

„Herzlich willkommen in der Unterwelt Gareths.“ – Edo Tulop, Expeditionsleiter

Ich schaute mich um und sah einen gut gemauerten Abwasserkanal. Laut Edo befanden wir uns unterhalb des Hippodroms, genauer gesagt in einem Teilbereich. Er machte uns darauf aufmerksam, dass wir hier sehr vorsichtig sein sollten. In diesem Gebiet lebten so manche armselige Geschöpfe, die an der Oberfläche als „Versager“ galten.

„In Ordnung, dann wäre ich hocherfreut, wenn Ihr mir sagen könntet, wonach Ihr genau sucht.“ – Edo Tulop, Expeditionsleiter

Erstmals vermochte ich so eine Art Regung in dem Gesicht von Edo wahrgenommen zu haben, als ich ihm von unserem Auftrag und der Besorgung einiger Utensilien erzählte. Schließlich folgte von ihm nur ein Schulterzucken und eine spitzfindige Bemerkung: „Ihr wisst sicherlich, was Ihr tut. Ich zweifele zumindest nicht an Eurem Verstand.“

Nun mussten wir uns nur noch einig werden, wonach wir als Erstes suchen sollten. Diesen Augenblick nutze Hagen und fragte unseren Expeditionsleiter, ob er etwas über Desmona, die Graue, wüsste. Doch der gute Edo Tulop konnte nichts Neues berichten, was wir nicht auch schon kannten.

„In ungefähr drei Tagen sollten wir spätestens die ganzen Utensilien gefunden haben.“ – Edo Tulop, Expeditionsleiter

Schließlich waren wir übereingekommen, dass wir zunächst nach dem Urin eines Tiefzwergs suchen wollten. Daraufhin meldete sich Edo zu Wort und meinte, dass er einen Tiefzwerg persönlich kennen würde. Dieser trug den Namen Murgosch und war selbsternannter „Botschafter der Tiefzwerge“. Vielleicht wäre es möglich, von ihm den dringend benötigten Urin zu bekommen. Das hörte sich doch nach einem vernünftigen Plan an. Also machten wir uns auf den Weg.

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Garstige Ratten machen uns zu schaffen

Auf unseren Weg hörten wir immer wieder Schreie. Einige waren schmerzerfüllt, andere klangen nach Erleichterung. Es war ziemlich suspekt und ich wusste ja, dass Rondra mit uns war. Wir brauchten also nichts zu befürchten. Nun denn, ich hielt mit Edo Tulop Schritt und wir kamen ein wenig ins Gespräch.

Plötzlich vernahmen wir ein Quieken und nur einen Wimpernschlag später sahen wir auch schon, wie Horde Ratten auf uns zu gerannt kam. Diese machten keinerlei Anstalten vor uns zu halten, geschweige denn ausweichen zu wollen. Direkt neben uns verlief ein Abwasserkanal. Ich wollte nicht riskieren, durch eine riskante Aktion womöglich auszurutschen und ins Abwasser zu fallen. Also presste ich mich dicht an die Wand, in der Hoffnung, die Ratten würden mich ignorieren. Die meisten Ratten taten das auch, doch einige versuchten, an meinem Bein hochzuklettern. Zwar bemühte ich mich diese Biester abzuschütteln, doch die Bemühungen waren vergebens. Dadurch musste ich wohl oder übel einige Bisse einstecken. Hagen erging es nicht besser und auch Olin bekam einige Bisse ab. Einzig Jucho blieb unversehrt.

Die ganze Szene dauerte gerade einmal ein paar Sekunden, für uns kam das Ganze jedoch wesentlich länger vor. Als die Ratten von dannen gezogen waren, riss Hagen plötzlich panisch seine Klamotten vom Leib, schnappte sich aus seinem Rucksack eine Flasche Alkohol, ein Tuch sowie etwas Seife und begann damit die Bisswunden einzureiben. Dabei fielen einige seiner Kleider in das stinkende Abwasser. Es war amüsant, aber zugleich auch beängstigen, den Magier in so einem Zustand zu sehen. Erst als ich eine klare Ansage machte, beruhigte sich Hagen schließlich wieder. Er zog sich die teils dreckigen Kleidungsstücke über beziehungsweise nahm einige der Ersatzkleidungsstücke, dann führten wir unseren Weg fort. Wir hatten keine Zeit zu verlieren.

„Ihr müsst wissen, dass Unter-Gareth aus mehreren Ebenen besteht. Man darf Unter-Gareth also nicht unterschätzen.“ – Edo Tulop, Expeditionsleiter

Eine sehr interessante Reaktion machte Edo auf mich, als sich Olin bei ihm nach den Gargylen erkundigte. Für einen kurzen Moment wirkte unser Expeditionsleiter erschrocken, ging aber nicht genauer auf Thema ein.

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Murgosch erledigt ein Geschäft für uns

Unser Weg führte uns weiter durch Unter-Gareth. Nach einer ganzen Weile kamen wir an einem Abwasserkanal vorbei, in dem eine Kloake schwamm. Ein widerlicher Gestank hatte sich in diesem Bereich ausgebreitet. Es ließ sich aber noch aushalten. Einzig Hagen nahm ein paar Kräuter und hielt sich diese vor die Nase.

Als wir weitergingen, hörten wir vor uns Schritte, die immer näherzukommen schienen. Edo gab sofort ein Zeichen anzuhalten. Natürlich befolgten wir seiner Anweisung und warteten ab. Direkt vor uns tauchte um die Ecke eine kleine Gestalt auf. Diese hatte bleiche Haut und war in dreckigen Lumpen gekleidet. Auffällig war sein spitz zulaufender Bart, der bis zur Brust ging. Allerdings war es offensichtlich, dass der Bart nicht echt war.

„Murgosch, Botschafter der Tiefzwerge, ich grüße Euch!“ – Edo Tulop, Expeditionsleiter

Mit einer quiekenden Stimme erwiderte der Tiefzwerg den Gruß und schaute neugierig zu uns. Dann ergriff ich das Wort zum Gruß und stellte uns vor. Nach einer eher oberflächlichen Konversation wollte Murgosch wissen, was unser Begehr in Unter-Gareth sei. Ich berichtete ihm davon, dass wir auf der Suche nach Urin eines Tiefzwergs waren. Daraufhin bekam das Murgoschs Gesicht ein breites Grinsen und meinte ganz unverhohlen, dass er uns da aushelfen könnte. Er würde uns den gewünschten Urin geben, wenn wir ihm im Gegenzug ein Büschel von unserem Haupthaar überreichen würden. Wir stimmten zu.

Murgosch nahm einen leeren Wasserschlauch und in diesem entleerte seine Blase. Ich konnte nicht zuschauen. Mein Blick wanderte daher kreuz und quer durch den Gang. Nachdem der Tiefzwerg sein Geschäft erledigt hatte, schnitten wir etwas von unserem Haupthaar ab und übergaben es Murgosch. Dieser war sehr erfreut.

„Braucht Ihr noch mehr? Ich müsste nämlich kacken.“ – Murgosch, Botschafter der Tiefzwerge

Wir verneinten seine Frage. Stattdessen fragte ich Murgosch, ob er wüsste, wo wir Feistwanst finden würden. Daraufhin erwiderte der Tiefzwerg nur: „Feistwanst hat seinen Hort ebenfalls hier.“ Da keine weitere Auskunft zu erwarten war, verabschiedeten wir uns gingen weiter… .

Ende

Und damit endete unsere Spielsitzung. Demnächst geht es weiter und vielleicht erfahren wir dann den Titel des Abenteuers, wer weiß. Ich hatte während der Spielsitzung jedenfalls meinen Spaß gehabt. Jetzt heißt es erst mal warten.

Was wir zocken

Wir spielen Das Schwarze Auge. Es ist das erfolgreichste Pen & Paper – Rollenspiel in Deutschland, das 2015 in der 5. Edition bei Ulisses Spiele erschienen ist. Wenn Ihr mehr über das Spiel erfahren möchtet, dann schaut Euch unbedingt die unten stehenden Links an.

Interesse an Das Schwarze Auge geweckt? Das Grundregelwerk bekommt Ihr unter anderem hier.

Das Schwarze Auge, Aventurien, Dere, Myranor, Riesland, Tharun und Uthuria sind eingetragene Marken der Significant GbR. Alle Rechte von Ulisses Spiele GmbH vorbehalten.

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Ein Kommentar

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